Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Wie die HHLA in Hamburg mitteilte, wird nun auf Grundlage vorläufiger Zahlen ein Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) zwischen 125 und 145 Millionen Euro erwartet. Zuvor lag die Prognose zwischen 85 und 115 Millionen Euro. Wie die Zeit am 30. Oktober 2024 berichtete, ist diese positive Entwicklung auf gestiegene Transportmengen und eine starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten zurückzuführen.
Als Treiber dieser Entwicklung gilt der Teilkonzern Hafenlogistik. Trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland und der militärischen Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine wird mit einem steigenden Containerumschlag und -transport gerechnet. Die Gewinnprognose für diesen Bereich wurde von 70 bis 100 Millionen Euro auf 110 bis 130 Millionen Euro erhöht. Für den Teilkonzern Immobilien wird hingegen weiterhin ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. Die vollständigen Zahlen für die ersten drei Quartale will die HHLA Mitte November vorlegen. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete am 30. Oktober 2024 über die erhöhte Gewinnprognose der HHLA.
Die positive Entwicklung der HHLA steht im Kontrast zu den Herausforderungen, mit denen der Hamburger Hafen in den letzten Jahren konfrontiert war. Wie manager magazin am 9. Juni 2024 berichtete, sank der Umschlag von Seegütern im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 4,7 Prozent auf 114,3 Millionen Tonnen – der niedrigste Wert seit 2009. Der geplante Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA ist Teil der Strategie, den Containerumschlag zu stabilisieren und die Zukunft des Hamburger Hafens zu sichern.
Die HHLA hatte im ersten Quartal 2024 noch einen Nettoverlust von 1,1 Millionen Euro verzeichnet, wie die Süddeutsche Zeitung am 15. Mai 2024 berichtete. Als Grund hierfür wurden unter anderem Störungen in den Lieferketten aufgrund der Situation im Roten Meer genannt. Trotz der Verluste im ersten Quartal blieb das Unternehmen damals bei seiner Jahresprognose. Die aktuelle Anhebung der Gewinnprognose zeigt, dass sich die Geschäftslage der HHLA im Laufe des Jahres deutlich verbessert hat.
Der Halbjahresfinanzbericht der HHLA vom 14. August 2024, über den unter anderem Schifffahrt und Technik berichtete, zeigte bereits eine positive Entwicklung. Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr um 4,6 Prozent auf 760,3 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 16,8 Prozent auf 58,9 Millionen Euro. Auch der Containerumschlag und -transport verzeichneten Zuwächse. Die HHLA investierte weiterhin in ihr europäisches Netzwerk, die Modernisierung ihrer Terminals und die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.
Im Geschäftsbericht 2023 der HHLA werden die Risiken und Chancen des Marktumfelds ausführlich dargestellt. Die HHLA sieht Chancen in den Wachstumspotenzialen mittel- und osteuropäischer Volkswirtschaften, die einen Teil ihres Warenaustauschs über den Hamburger Hafen abwickeln. Gleichzeitig bestehen Risiken durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die hohe Wettbewerbsintensität im Bereich der Containerterminals und des schienengebundenen Containertransports.
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