Die 32-jährige Hobby-Höhlenforscherin Ottavia Piana wurde am frühen Mittwochmorgen nach einer mehrtägigen Rettungsaktion aus der Abisso Bueno Fonteno in Norditalien gerettet. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, war Piana am Samstag bei der Erkundung der Höhle gestürzt und hatte sich dabei schwere Verletzungen wie Wirbel- und Rippenbrüche sowie Gesichtsverletzungen zugezogen.
Die Rettung gestaltete sich aufgrund der komplexen Struktur der Höhle äußerst schwierig. Die Abisso Bueno Fonteno, die erst 2006 entdeckt wurde, ist ein 50 Kilometer langes Labyrinth aus unterirdischen Gängen, Wasserfällen und Seen. Weniger als die Hälfte der Höhle ist bisher erforscht, so die Süddeutsche Zeitung. Die Rettungskräfte mussten Piana, die auf einer Trage fixiert war, durch enge Passagen transportieren und manövrieren, berichtete der Corriere della Sera. Über 150 spezialisierte Berg- und Höhlenretter aus verschiedenen Regionen Italiens waren an der Rettungsaktion beteiligt.
Ntv berichtet, dass Piana bereits im Juli 2023 in derselben Höhle verunglückt und nach zwei Tagen gerettet worden war. Der erneute Unfall sei jedoch nicht auf mangelnde Erfahrung, sondern auf die schwierigen Bedingungen in der Höhle zurückzuführen, so Experten vor Ort. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, Piana sei mit einer Gruppe unterwegs gewesen, um einen unbekannten Abschnitt der Höhle zu erkunden, als der Untergrund nachgab und sie abstürzte.
Die Rettungskräfte arbeiteten in Schichten und mussten immer wieder Pausen einlegen, um Piana medizinisch zu versorgen, wie ntv berichtet. Der an der Rettung beteiligte Arzt Rino Bregani sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa, dass Piana zwar immer wieder das Bewusstsein verlor, aber dennoch kurz mit ihm gesprochen habe. Sie habe gesagt, dass sie nie wieder eine Höhle betreten wolle, so t-online. Bild berichtet, sie habe dies auch einem Arzt tief im Berg anvertraut.
Die Bergung gelang schließlich schneller als erwartet. Ursprünglich rechneten die Rettungskräfte damit, dass Piana erst am späten Mittwochabend oder sogar Donnerstagmorgen aus der Höhle gebracht werden könnte, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Nach ihrer Rettung wurde Piana mit einem Helikopter in ein Krankenhaus gebracht.
Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/panorama/hoehlenforscherin-ottavia-piana-verunglueckt-italien-rettung-li.3167580 und https://www.sueddeutsche.de/panorama/italien-gergamo-hoehlenforscherin-ottavia-piana-gerettet-li.3168868
- Spiegel Online: https://www.spiegel.de/panorama/italien-rettungsaktion-fuer-verletzte-hoehlenforscherin-ottavia-piana-in-600-meter-tiefe-a-db5d845c-cf84-4f25-a60c-c4fb81ced6b7
- Neue Westfälische: https://www.nw.de/nachrichten/panorama/24004322_Junge-Italienerin-steckt-seit-Samstagabend-schwer-verletzt-in-Hoehle-fest.html
- Die Presse: https://www.diepresse.com/19179628/grosseinsatz-zur-rettung-verunglueckter-hoehlenforscherin-will-nie-wieder-zurueck
