Das Landgericht Ulm hat den Haftbefehl gegen den 23-jährigen Angeklagten im Prozess um den Angriff auf einen Lehrer aufgehoben. Grund dafür ist das Fehlen eines dringenden Tatverdachts, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/16/angriff-auf-lehrer-in-ulm-gericht-hebt-haftbefehl-auf) berichtet. Eine Sprecherin des Gerichts bestätigte die Aufhebung, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu nennen. Das Urteil wird am Mittwoch erwartet.
Der Angeklagte wird des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Februar diesen Jahres einen damals 34-jährigen Lehrer mit einem baseballschlägerähnlichen Gegenstand auf den Kopf geschlagen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Laut Schwäbischer Zeitung (https://www.schwaebische.de/regional/ulm-alb-donau/ulm/nach-angriff-auf-lehrer-in-wiblingen-spektakulaere-wende-im-gerichtsprozess-3170194) stützte sich die Anklage unter anderem auf DNA-Spuren des Angeklagten, die an Zigarettenkippen nahe des Tatorts gefunden wurden. Es blieb jedoch unklar, ob diese Kippen tatsächlich am Tattag dort weggeworfen wurden, was letztlich zur Aufhebung des Haftbefehls führte.
Die Staatsanwaltschaft forderte acht Jahre Haft wegen versuchten Totschlags, der Anwalt des Opfers schloss sich dem an. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch. Die FLZ (https://www.flz.de/angriff-auf-lehrer-in-ulm-gericht-hebt-haftbefehl-auf/cnt-id-ps-74df9c87-8ef3-4b58-9dad-50e2d9d32cbb) berichtet, dass der Angeklagte weiterhin seine Unschuld beteuert. Schon zu Beginn des Prozesses hatte sein Verteidiger die Tatbeteiligung seines Mandanten bestritten. Drei Wochen nach dem Angriff war der ehemalige Schüler des Lehrers festgenommen worden.
Der SWR (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/lehrer-der-saegefeldschule-unter-verdacht-100.html) berichtete im November über den Fall und erwähnte den Fund von Nacktaufnahmen ehemaliger Schüler auf dem Handy des Lehrers. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob gegen den Lehrer Anklage erhoben wird.