Die japanischen Automobilhersteller Honda und Nissan befinden sich laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 18.12.2024 in Gesprächen über eine Fusion. Ziel sei es, durch die Bildung einer gemeinsamen Holding die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, zu stärken. Auch Mitsubishi Motors, an dem Nissan bereits mit 24 Prozent beteiligt ist, könnte Teil dieser Holding werden.
Wie die FAZ weiter berichtet, beabsichtigen die Unternehmen die Unterzeichnung einer Absichtserklärung. Die Nachricht führte zunächst zu der Ankündigung der Tokioter Börse, den Handel mit Nissan-Aktien zur Überprüfung der Sachlage auszusetzen. Letztlich fand die Aussetzung jedoch nicht statt. Im Anschluss stieg der Kurs der Nissan-Aktie um bis zu 24 Prozent, während Mitsubishi-Aktien um 17 Prozent zulegten. Die Honda-Aktie verzeichnete nach anfänglichen Gewinnen hingegen einen Rückgang von 3,4 Prozent.
Sowohl Nissan als auch Honda bestätigten laut Reuters (18.12.2024) die Prüfung verschiedener Kooperationsmöglichkeiten, ohne jedoch konkrete Entscheidungen zu bestätigen. Bereits im März hatten die beiden Unternehmen eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Elektroautos und Software bekannt gegeben, wie auch BILD (17.12.2024) berichtet. Diese Kooperation sollte Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Im August wurde die Zusammenarbeit laut TradingView, unter Berufung auf Reuters, auf den Bereich der Batterietechnologie erweitert.
Als Grund für die Fusionsgespräche nennt die FAZ den intensiven Wettbewerb im Automobilsektor, vor allem in China und den USA. Nissan leidet insbesondere unter dem Druck chinesischer Konkurrenten und einer veralteten Modellpalette in den USA. Der Gewinn des Unternehmens sank im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um 90 Prozent. Nissan-Chef Makoto Uchida hatte laut FAZ bereits im November ein Sparprogramm angekündigt, das Stellenabbau und die Reduzierung von Produktionskapazitäten vorsieht. Auch Honda verzeichnete im letzten Quartal einen Gewinnrückgang und korrigierte die Jahresprognose nach unten.
Ein von der FAZ zitierter Analyst von Mizuho Securities bewertet die Fusionsgespräche positiv. Eine engere Allianz mit Honda könnte Nissan bei der Restrukturierung unterstützen. Laut Handelsblatt (18.12.2024) könnte der Zusammenschluss der größte Deal in der Automobilbranche seit der Fusion von Fiat Chrysler und PSA zu Stellantis im Jahr 2021 werden.
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