Der Drittliga-Auftakt des FC Hansa Rostock unter Trainer Bernd Hollerbach verlief am vergangenen Wochenende mit einem 1:1-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart II. Für Hollerbach war dies nicht nur ein Pflichtspieldebüt, sondern auch eine Gelegenheit, die Unterstützung der Fans hautnah zu erleben. Trotz der Enttäuschung über den verpassten Sieg, zeigte sich der Trainer beeindruckt von der Atmosphäre im Ostseestadion und der Choreographie der Anhänger.
„Das war schon Wahnsinn“, äußerte Hollerbach nach dem Spiel. „Ich habe ja schon viel erlebt, aber das war heute wieder ein Highlight und ein klasse Moment. Kompliment an die Fans.“ Diese positive Resonanz auf die Fans steht im Kontrast zur Tatsache, dass die Mannschaft nicht in der Lage war, die zahlreichen Chancen zu nutzen, die sich im Verlauf des Spiels boten.
In der ersten Halbzeit dominierte Hansa Rostock das Geschehen auf dem Platz. Die Mannschaft zeigte eine engagierte Leistung, die mit einem Foulelfmeter belohnt wurde, den Adrien Lebeau in der 36. Minute erfolgreich verwandelte. Allerdings konnte die Mannschaft diese Überlegenheit nicht in weitere Tore ummünzen. „Ich denke, die erste Halbzeit war hervorragend von uns“, resümierte Hollerbach, der jedoch anmerkte, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit zu passiv agierte.
Der Ausgleichstreffer in der 70. Minute durch Benjamin Boakye stellte die Rostocker vor neue Herausforderungen. Trotz eines starken Schlussspurts blieb der Sieg aus. Hollerbach kritisierte die Chancenverwertung seiner Spieler, was auf die Notwendigkeit hindeutet, die Offensive zu verstärken. „Das Einzige, was ich meiner Mannschaft heute vorwerfen kann, ist die Chancenverwertung“, so der Trainer. Hierbei spielte nicht nur die Leistung der eigenen Spieler eine Rolle, sondern auch die des VfB-Torwarts Dennis Seimen, der einige brenzlige Situationen entschärfen konnte.
Ein zentrales Thema nach dem Spiel ist die Suche nach einem geeigneten Stürmer. Hollerbach stellte klar, dass die Mannschaft im vorderen Bereich noch Unterstützung benötigt. „Wir müssen im vorderen Bereich noch etwas machen“, betonte er. Aktuell steht der Mannschaft mit Sveinn Aron Gudjohnsen nur ein Angreifer zur Verfügung, der zudem aufgrund einer Verletzung nur individuell trainieren konnte.
Die Situation wird durch die hohe Konkurrenz auf dem Transfermarkt erschwert. Hollerbach verwies darauf, dass die Suche nach einem Drittliga-tauglichen Stürmer nicht einfach sei, da viele Vereine auf der Suche nach Verstärkungen sind. Mögliche Kandidaten für die Offensive sind Julian Kania vom 1. FC Nürnberg und Boris Babic vom FC Lugano, doch die Verpflichtung eines neuen Stürmers bleibt eine Herausforderung.
In der Woche vor dem Saisonstart hatte Hansa Rostock ein Trainingslager in Neuruppin absolviert. Hollerbach zog ein positives Fazit und hob die „fantastischen Bedingungen“ hervor, die für das Team zur Verfügung standen. Nach einem umfassenden Umbruch, bei dem zehn neue Spieler verpflichtet und 20 Spieler abgegeben wurden, war es wichtig, dass sich die Mannschaft zusammenfindet. „Die Jungs haben einen tollen Charakter, alle gehen voran“, lobte Hollerbach seine Spieler und die Integration der sechs U23-Spieler, von denen zwei dauerhaft bei den Profis bleiben sollen.
In Bezug auf die Spielstrategie wurde ein 3-4-3-System einstudiert, das dem aktuellen Kader am besten entspricht. Hollerbach plant, den Mannschaftsrat und den Kapitän erst zu benennen, wenn der Kader vollständig ist. „Wir müssen so schnell wie möglich eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen, damit wir wettbewerbsfähig sind“, forderte der Coach.
Das Ziel für die kommende Saison ist klar: Hansa Rostock möchte zurück in die Erfolgsspur und wieder eine Macht im heimischen Stadion werden. Am kommenden Samstag steht das vorletzte Testspiel gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig an. Die Vorbereitungen werden sich in der kommenden Woche auf die körperliche Fitness und Frische konzentrieren, um optimal auf das erste Saisonspiel gegen Stuttgart II vorbereitet zu sein.
Mit der Hoffnung auf eine baldige Verstärkung in der Offensive und einer gut eingespielten Mannschaft hat Hollerbach die Weichen für eine erfolgreiche Saison gestellt. Die Fans können gespannt sein, wie sich die Mannschaft entwickeln wird und ob die angestrebten Transfers rechtzeitig umgesetzt werden können.
