Zwölf Wochen nach dem Attentat in Butler kehrt Donald Trump an den Ort des Geschehens zurück. Die Kundgebung, die genau einen Monat vor der Präsidentschaftswahl stattfindet, wird zu einer emotionalen Demonstration der Unterstützung für den republikanischen Kandidaten.
Die Anspannung ist spürbar an diesem Samstag in Butler, Pennsylvania. Die kleine Stadt, bekannt als Geburtsort des Jeeps, ist zum Schauplatz eines Dramas geworden, das Amerika in Atem hält. Am 13. Juli wurde hier ein Attentat auf Donald Trump verübt, als dieser eine Wahlkampfveranstaltung abhielt. Nun, knapp drei Monate später, kehrt der ehemalige Präsident zurück. Die Sicherheitsvorkehrungen sind massiv erhöht, Scharfschützen postieren sich auf den Dächern, Drohnen kreisen über dem Gelände, und das Rednerpult ist von schusssicherem Glas umgeben.
Die Stimmung ist eine andere als bei den üblichen Trump-Kundgebungen. Die Aggressivität der "Make-America-Great-Again"-Bewegung ist einem Gefühl der Trauer und des Gedenkens gewichen. Immer wieder wird Corey Comperatore geehrt, der 50-jährige Feuerwehrmann, der bei dem Attentat sein Leben verlor, als er sich schützend vor seine Frau und seine Töchter warf. "As reported by Der Standard" Auch die beiden anderen Verletzten werden nicht vergessen.
Trump selbst wirkt bei seinem Auftritt sichtlich bewegt. Der Jubel der Menge will nicht enden, als er die Bühne betritt. Es folgt eine Schweigeminute für Comperatore, dessen Familie im Publikum sitzt. Kirchengeläut erklingt, und der Opernsänger Christopher Macchio singt "Ave Maria".
Doch dann schlägt die Stimmung um. Trump, der sich zuvor noch besinnlich gezeigt hatte, greift seine politischen Gegner an. Er wiederholt seine Behauptungen, er sei Opfer einer Verleumdungskampagne und werde daran gehindert, an der Wahl teilzunehmen. "Wer weiß, vielleicht auch versucht, mich zu töten", so Trump. "As reported by dpa" Die Menge reagiert mit lautem Beifall.
Der Auftritt in Butler zeigt deutlich, wie sehr das Attentat den Wahlkampf verändert hat. Trump, der sich selbst gerne als Opfer inszeniert, hat nun ein reales Ereignis, auf das er sich beziehen kann. Die Sicherheitsbedenken sind größer denn je, und die Rhetorik wird schärfer.
Obwohl die Ermittlungen zum Attentat noch laufen und die Behörden von einem Einzeltäter ausgehen, wird die Theorie einer Verschwörung von Teilen der Republikaner weitergesponnen. "As reported by faz.net" J.D. Vance, Trumps Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, warnt vor den Gefahren, Trump als Gefahr für die Demokratie zu bezeichnen.
Butler, eine Stadt im Herzen des amerikanischen Rust Belts, wird so zum Symbol für die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Die wirtschaftlichen Probleme der Region, die Abwanderung und der Verlust von Arbeitsplätzen haben ein tiefes Misstrauen gegenüber den Eliten in Washington geschaffen. Trump versteht es, diese Ängste zu bedienen und für seine Zwecke zu nutzen.
Die Rückkehr nach Butler ist daher mehr als nur eine Wahlkampfveranstaltung. Sie ist eine Demonstration der Stärke, ein Zeichen des Widerstands und ein Versprechen an seine Anhänger: "Wenn wir Pennsylvania gewinnen, dann gewinnen wir das ganze Ding", ruft Trump der Menge zu.
Ob ihm dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass das Attentat von Butler den Wahlkampf nachhaltig verändert hat und seine Schatten bis zum Wahltag reichen werden.
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