19.10.2024
Humanitäre Krise im Gazastreifen: UN setzen Einsatz vorübergehend aus

Liveblog zum Krieg in Nahost: UN müssen humanitären Einsatz in Gaza unterbrechen

Die humanitäre Situation im Gazastreifen hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschärft. Die Vereinten Nationen (UN) haben am Montag, den 26. August 2024, bekannt gegeben, dass sie ihren humanitären Einsatz im Gazastreifen vorübergehend aussetzen mussten. Diese Entscheidung wurde als Reaktion auf eine Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee für die Stadt Deir al-Balah getroffen. Ein hochrangiger UN-Vertreter äußerte, dass die UN seit dem Morgen nicht mehr im Gazastreifen tätig seien und dass ein Einsatz vor Ort „praktisch nicht möglich“ sei. Dennoch betonte er, dass die UN den Gazastreifen nicht verlassen würden und Lösungen gefunden werden müssten.

Die UN hatten bereits zuvor einen Großteil ihres Personals aus Rafah im Süden des Gazastreifens nach Deir al-Balah verlegt, um den Sicherheitsanforderungen der israelischen Armee nachzukommen. Der UN-Vertreter erklärte, dass es notwendig sei, einen Ort zu finden, an dem die UN ihre Arbeit neu organisieren und effektiv fortsetzen könne. „Wenn das bedeutet, dass wir für 24 bis 48 Stunden aufhören und uns zurückziehen müssen, dann tun wir das“, fügte er hinzu.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiterhin äußerst prekär. Berichten zufolge herrscht eine Hungersnot, und die Versorgungslage ist dramatisch. Die UN haben alarmiert, dass die Zivilbevölkerung unter den anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen leidet. Seit dem Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023, als palästinensische Gruppen Israel überfielen, haben die israelischen Streitkräfte massiv auf den Gazastreifen reagiert. Laut Angaben der Hamas, die nicht unabhängig überprüft werden können, sind seitdem mehr als 40.430 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen.

Angesichts dieser dramatischen Situation haben die USA angekündigt, dass die Gespräche über eine Waffenruhe in den kommenden Tagen auf der Ebene von Arbeitsgruppen fortgesetzt werden. John Kirby, Sprecher für nationale Sicherheit der US-Regierung, erklärte, dass spezifische Fragen, wie der Austausch von Geiseln der Hamas gegen Palästinenser aus israelischen Gefängnissen, geklärt werden sollen. Trotz der jüngsten Kämpfe zwischen Israel und der Hizbullah im Libanon hätten diese Entwicklungen die Gespräche in Kairo nicht beeinflusst.

Ägypten hat in diesem Kontext seine Forderung nach einem Rückzug der israelischen Armee von der Südgrenze des Gazastreifens bekräftigt. Regierungsvertreter haben erklärt, dass sie keine israelische Präsenz im Philadelphi-Korridor, der an die Grenze zu Ägypten grenzt, akzeptieren würden. Diese Forderung ist Teil der Bemühungen, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Die UN und andere internationale Organisationen stehen vor der Herausforderung, die humanitäre Hilfe in einem zunehmend unsicheren Umfeld zu organisieren. Die UN haben wiederholt betont, dass eine sofortige und ungehinderte humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unerlässlich ist. Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat alle Beteiligten aufgefordert, ihren Verpflichtungen nach dem Völkerrecht nachzukommen und die humanitäre Situation zu verbessern.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen im Nahen Osten mit großer Besorgnis. Die Spannungen zwischen Israel und den palästinensischen Gruppen sowie zwischen Israel und der Hizbullah im Libanon haben das Risiko einer regionalen Eskalation erhöht. Die UN und andere Akteure setzen sich dafür ein, eine Deeskalation zu erreichen und eine Lösung für den Konflikt zu finden, die sowohl die Sicherheit Israels als auch die humanitären Bedürfnisse der palästinensischen Bevölkerung berücksichtigt.

Die Situation bleibt angespannt, und die humanitäre Krise im Gazastreifen erfordert dringende Maßnahmen und internationale Unterstützung, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern und einen dauerhaften Frieden in der Region zu fördern.

Quellen:

  • FAZ.net
  • ZDF.de
  • Tagesschau.de
  • Zeit.de
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