19.10.2024
Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf der Rheintalbahn in Aussicht
Ende des Ersatzverkehrs auf Rheintalbahn in Sicht

Ende des Ersatzverkehrs auf Rheintalbahn in Sicht

Nach drei Wochen der Sperrung zwischen Rastatt und Baden-Baden wird ab Freitagabend wieder der Zugverkehr auf der Rheintalbahn, einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland, aufgenommen. Dies wurde von einer Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) bestätigt. Der Fernverkehr sowie einige Regionalzüge sollen laut dem aktuellen Fahrplan ab Freitagabend wieder durchgehend verkehren. Dennoch müssen Fahrgäste im Regionalverkehr auch im September mit weiteren Einschränkungen rechnen.

Die Deutsche Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vorab über die Reiseauskunft auf der Website www.bahn.de oder in der DB Navigator App zu informieren. Zudem wird geraten, mehr Zeit für die Reisen einzuplanen und gegebenenfalls frühere Verbindungen zu wählen.

Hintergrund der Bauarbeiten

Seit dem 9. August 2024 führt die Deutsche Bahn umfangreiche Bauarbeiten im Rahmen des Projekts Karlsruhe-Basel durch. Diese Arbeiten umfassen unter anderem die südliche Anbindung des Rastatter Tunnels. Die Sprecherin der DB berichtete, dass die notwendigen Anpassungen am Gleisbau planmäßig abgeschlossen wurden und auch die Oberleitungsarbeiten gut vorankommen. In den letzten Tagen der Sperrung stehen jedoch noch technisch anspruchsvolle Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik an. Ein Softwarewechsel im Stellwerk Baden-Baden wurde erfolgreich abgeschlossen.

Regionalverkehr und Einschränkungen

Bis zum 9. September 2024 um 5:00 Uhr werden die Bauarbeiten in Durmersheim und Rastatt sowie an Stellwerken und Weichen in Rastatt und Baden-Baden fortgesetzt. Dies hat zur Folge, dass die Linien RE 2 und RE 7 zwischen Karlsruhe und Offenburg weiterhin von Fahrplanänderungen, Halt- und Zugausfällen sowie zeitweise von Ersatzverkehr betroffen sein werden. Züge der Linien RE 40, RB 41 und RB 44 werden bis mindestens Rastatt durch Busse ersetzt. Am Sonntag, dem 8. September, fallen alle Regionalzüge zwischen Rastatt und Baden-Baden ganztägig aus, und es werden Busse eingesetzt.

Darüber hinaus wird auf den S-Bahn-Linien 7 und 8 bis zum 21. September mit mehreren Einschränkungen, Ausfällen und Teilausfällen gerechnet. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe haben die Fahrgäste gebeten, die Informationsaushänge an den Haltestellen zu beachten. Weitere Informationen sind auch online unter avg.info/fahrplan/fahrplanauskunft verfügbar.

Probleme beim Ersatzverkehr

Zu Beginn der Sperrung gab es Schwierigkeiten im Ersatzverkehr. Die Anzahl der eingesetzten Busse war nicht ausreichend, und viele Fahrgäste klagten über eine mangelhafte Beschilderung, die den Zugang zum Schienenersatzverkehr erschwerte. Auch die Güterbahnen äußerten Kritik, da die ursprünglich geplante Umleitung über Frankreich nicht wie vorgesehen funktionierte. Laut der Deutschen Bahn konnten jedoch Staus im Güterverkehr schnell aufgelöst werden.

Bedeutung der Rheintalbahn

Die Rheintalbahn ist eine über 170 Jahre alte Strecke, die eine zentrale Rolle im Güterverkehr zwischen den Nordseehäfen, wichtigen westdeutschen Industrieregionen, der Schweiz und Norditalien spielt. Täglich nutzen mehr als 300 Züge des Nah-, Fern- und Güterverkehrs diese Strecke. Die Deutsche Bahn hat jedoch festgestellt, dass die Belastung für die Trasse zu hoch ist. Aus diesem Grund werden derzeit zwei zusätzliche Gleise gebaut, um Verzögerungen durch langsam fahrende Züge zu vermeiden.

Zukunftsausblick

Mit den neuen Gleisen sollen Fernzüge künftig mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde fahren können, was die Fahrzeit zwischen Karlsruhe und Basel um etwa eine halbe Stunde auf nur noch 70 Minuten reduzieren soll. Die Fertigstellung der durchgehenden vier Gleise ist für das Jahr 2035 geplant, während der milliardenschwere Ausbau der Rheintalbahn insgesamt erst im Jahr 2041 abgeschlossen sein soll.

Die Deutsche Bahn und die zuständigen Behörden arbeiten daran, die Infrastruktur zu verbessern und die Herausforderungen im Bahnverkehr zu bewältigen, um den Bedürfnissen der Reisenden und der Güterverkehrsunternehmen gerecht zu werden.

Quellen: dpa, Zeit Online, Süddeutsche Zeitung

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