Mit dem Einzug des Herbstes beginnt für Igel die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, können Gartenbesitzer den Tieren dabei helfen, indem sie Laub, Grün-, Baum- und Heckenschnitt in einer Gartenecke aufhäufen. Eine Umrandung aus Feldsteinen kann das Material zusammenhalten und bietet zusätzlichen Schutz. Auch Igelhäuschen, Mauern mit Höhlungen und Komposthaufen bieten den Igeln willkommene Unterschlupfmöglichkeiten. Laut NABU in Wetzlar suchen die Igel ihr Winterquartier auf, sobald die Bodentemperaturen nachts dauerhaft um den Gefrierpunkt liegen. Zuerst begeben sich die Männchen in den Winterschlaf, gefolgt von den Weibchen und schließlich den Jungtieren.
Gartenbesitzer sollten Igel in ihrem Garten aufmerksam beobachten. Zeigt ein Tier Anzeichen von Krankheit oder Verletzung, wie Taumeln, Apathie, Husten oder sichtbare Verletzungen, sollte ein Tierarzt oder eine Igelauffangstation kontaktiert werden. Auch wenn ein Igel aussieht, als hätte er sich in Sägespänen gewälzt, ist Vorsicht geboten. Dabei handelt es sich meist um Fliegeneier oder Maden, die als Erste-Hilfe-Maßnahme mit einer Pinzette oder einer trockenen Zahnbürste entfernt werden sollten, so dpa.
Die Körperform des Igels gibt Aufschluss darüber, ob er genügend Gewicht für den Winterschlaf hat. Eine tropfenförmige Statur deutet auf ausreichende Reserven hin. Walzenförmige Igel können mit einer Mischung aus Katzennassfutter, gebratenem Rinderhackfleisch und Ei unterstützt werden. Milch ist für Igel schädlich und kann zu Koliken und Durchfall führen, betont dpa. Der Igel steht auf der Vorwarnliste der bedrohten Tierarten.
Neben den genannten Maßnahmen gibt es weitere Möglichkeiten, den Garten igelfreundlich zu gestalten. Wie der NDR berichtet, sind naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen, Hecken und Totholz ideal für Igel. Auch Insektenhotels bieten nicht nur Insekten, sondern auch Igeln Nahrung und Unterschlupf. Wichtig ist, auf Pestizide und chemische Düngemittel zu verzichten, um das Nahrungsangebot für Igel zu erhalten. Fledermäuse, ebenfalls wichtige Nützlinge im Garten, können durch Fledermauskästen unterstützt werden.
Der NABU betont, dass Igel Winterschläfer sind und in der Natur überwintern sollten. Es ist wichtig, geschaffene Unterschlupfe im Winter nicht mehr umzusetzen, da die Tiere bei Störungen nicht reagieren können. Auch beim Gartenarbeiten im Winter ist Vorsicht geboten, um die schlafenden Igel nicht zu gefährden. Jungigel benötigen Körperkontakt und eine Umgebungstemperatur von etwa 15 Grad Celsius, um ausreichend Gewicht für den Winterschlaf zuzulegen.
Wie FirstKlaas in einem Blogbeitrag beschreibt, können Igelquartiere auch einfach selbst gebaut werden. Ein Haufen aus Laub und Totholz, abgedeckt mit einem Weidenkorb oder einer Holzkiste, bietet den Tieren Schutz. Auch ein kleines Igelhaus aus Pflastersteinen, abgedeckt mit Holzbrettern, kann als Winterquartier dienen.
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