Der Chiphersteller Infineon steht vor großen Herausforderungen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, musste der Konzern im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 einen Verlust von 84 Millionen Euro hinnehmen. Auch die Aussichten für das neue Geschäftsjahr sind gedämpft. Vorstandschef Jochen Hanebeck erwartet einen weiteren Umsatzrückgang, nachdem dieser im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits um 1,3 Milliarden Euro auf knapp 15 Milliarden Euro gesunken war. Als Hauptgrund nennt Hanebeck die schwache Nachfrage in den meisten Geschäftsbereichen, die auch im laufenden Geschäftsjahr 2025 anhalten dürfte. Hohe Lagerbestände verschärfen die Situation zusätzlich. Einzig der Bereich der künstlichen Intelligenz biete aktuell Wachstumsimpulse, so Hanebeck gegenüber der dpa.
Der Gewinn im Gesamtjahr 2024 liegt mit 1,3 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 3,1 Milliarden Euro. Trotzdem soll die Dividende bei 35 Cent je Aktie bleiben. Der Quartalsverlust ist unter anderem auf einen langjährigen Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter des ehemaligen Speichergeschäfts Qimonda zurückzuführen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/12/truebe-aussichten-und-quartalsverlust-bei-infineon) berichtet, hatte sich Infineon im August mit dem Insolvenzverwalter auf einen Vergleich geeinigt, der das Ergebnis im vierten Quartal mit über 400 Millionen Euro belastete. Der Rechtsstreit hatte sich seit Ende 2010 hingezogen und drehte sich um den Vorwurf, das von Infineon 2006 ausgegliederte Speichergeschäft sei nicht werthaltig gewesen. Qimonda hatte Anfang 2009 Insolvenzantrag gestellt.
Die anhaltende schwache Nachfrage und die hohen Lagerbestände zwingen Infineon zu einem verhaltenen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025. Vorstandschef Hanebeck rechnet mit einem weiterhin schwierigen Geschäftsverlauf und setzt auf eine baldige zyklische Erholung der Märkte.
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