11.11.2024
Kontroverse um AfD-Kranzniederlegung bei Pogromnacht-Gedenken in Dessau-Roßlau
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Gerangel bei Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in Dessau-Roßlau

Am Sonntag, den 11. November 2024, kam es während einer Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in Dessau-Roßlau zu einem Gerangel. Wie die Zeit berichtete, wollten mehrere Personen die Kranzniederlegung einer AfD-Delegation vor der neuen Synagoge verhindern. Die Polizei bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass Anzeigen wegen Beleidigung erstattet wurden und Ermittlungen eingeleitet worden seien. (Quelle: Zeit Online, 11.11.2024).

Augenzeugenberichten zufolge versuchten mehrere Personen, die AfD-Politiker an der Kranzniederlegung zu hindern. Die Landtagsabgeordnete Margret Wendt erklärte gegenüber der dpa, sie und ihre Kollegin Nadine Koppehel seien beschimpft und körperlich angegangen worden. Wendt betonte, sie sei massiv an der freien Ausübung ihres Mandats gehindert worden. Koppehel ergänzte, man sei offen bedroht, beschimpft und als Nazis diffamiert worden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 11.11.2024).

Auch Mitglieder anderer Parteien bestätigten den Vorfall. Der stellvertretende FDP-Kreischef Marcus Hillwig erklärte gegenüber der dpa, dass Menschen aus dem linken Spektrum den AfD-Mitgliedern den Weg versperrt hätten. Er kritisierte das Verhalten als unangebracht und betonte, eine Gedenkveranstaltung sei nicht der richtige Ort für eine Protestaktion. Letztlich konnte das Gesteck dennoch niedergelegt werden. (Quelle: Stern, 11.11.2024).

Auch aus den Reihen der Linken kam Kritik an der Protestaktion. Der Linken-Stadtrat Ralf Schönemann bezeichnete die Konfrontation als falsch und nicht zielführend. Er plädierte für Besonnenheit und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD. Frank Hoffmann, Vorsitzender des Linken-Stadtvorstands, sprach von einer bewussten Störung, sah aber keine Gefahr einer körperlichen Auseinandersetzung. (Quelle: Diverse Medienberichte).

Die Gedenkveranstaltung in Dessau-Roßlau war eine von vielen in Sachsen-Anhalt an diesem Wochenende. In zahlreichen Städten gedachten Kirchgemeinden, Kommunen und jüdische Gemeinden der Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938. Vor 86 Jahren wurden bei den von den Nationalsozialisten organisierten Ausschreitungen Juden ermordet, verletzt und verschleppt, Synagogen in Brand gesetzt und jüdische Geschäfte zerstört.

Die Ereignisse in Dessau-Roßlau werfen Fragen nach dem Umgang mit der AfD bei Gedenkveranstaltungen auf und zeigen die Spannungen im politischen Diskurs. Die Polizei ermittelt nun die genauen Umstände des Vorfalls.

Quellen:

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