Der Fachkräftemangel in Kindertagesstätten ist ein bundesweites Problem, das auch Rheinland-Pfalz betrifft. Wie die Zeit berichtet, stellt Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) Neuerungen in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern vor, um dem Mangel entgegenzuwirken (Zeit Online, 22.11.2024). Eines der Ziele ist es, angehendes Fachpersonal schneller für die Kitas im Land verfügbar zu machen.
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, fehlen in Rheinland-Pfalz Fachkräfte in Kitas. Um dem entgegenzuwirken, wurde unter anderem die Möglichkeit geschaffen, die Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren (z.B. Süddeutsche Zeitung, 22.11.2024, Stern, 22.11.2024, Volksfreund, 22.11.2024, Allgemeine Zeitung, 22.11.2024). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt jedoch an, dass eine Verkürzung oder inhaltliche Reduzierung der Ausbildung keine Lösung für den Fachkräftemangel darstellt. Eine schnellere Ausbildungsdauer dürfe nicht zu Lasten der Qualität und der Ausbildungsinhalte gehen.
In Rheinland-Pfalz gibt es verschiedene Ausbildungsmodelle für Erzieherinnen und Erzieher. Neben der klassischen vollzeitschulischen Ausbildung, die zwei Jahre an der Fachschule und ein anschließendes Berufspraktikum umfasst, gibt es auch die Möglichkeit einer teilzeitschulischen Ausbildung über vier bis fünf Jahre. Diese Variante richtet sich an Personen, die neben der Ausbildung weiteren Verpflichtungen nachgehen, wie beispielsweise der Kinderbetreuung. Drittens besteht die Option einer berufsbegleitenden Ausbildung, bei der die angehenden Erzieherinnen und Erzieher an drei Tagen in der Woche in einer sozialpädagogischen Einrichtung arbeiten und an zwei Tagen die Fachschule besuchen (Kita.rlp.de). Unabhängig vom gewählten Ausbildungsweg wird mit dem Abschluss die staatliche Anerkennung und der Titel „Bachelor Professional in Sozialwesen“ verliehen.
Auch in Nordrhein-Westfalen werden neue Wege beschritten, um dem Personalmangel in Kitas zu begegnen. Dort startet ein Modellprojekt zum qualifizierten Quereinstieg in die Kinderbetreuung (QiK). Wie die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mitteilt, sollen Personen, die bisher nicht in der frühkindlichen Bildung gearbeitet haben, aber Interesse an dem Berufsfeld zeigen, für eine Tätigkeit in Kitas gewonnen werden (Land.nrw, 14.05.2024). Auch Kita-Helferinnen und -Helfer, die sich weiterqualifizieren möchten, sowie lebenserfahrene Personen, die eine neue berufliche Herausforderung suchen, sind Zielgruppe des Programms. Nach einer Anfangsqualifikation und einer zweijährigen berufsbegleitenden Fortbildung können die Quereinsteiger eine verkürzte Kinderpflege-Ausbildung absolvieren.
Die Ausbildungsvergütung und die späteren Gehaltsaussichten für pädagogische Fachkräfte sind in Baden-Württemberg attraktiv gestaltet. Wie die Kampagne "Erzieher/in BW" informiert, steigt die Vergütung mit zunehmender Berufserfahrung und Qualifikation (Erzieher-in-bw.de). Auch die praxisintegrierten Ausbildungswege (PiA) werden vergütet. Die Kampagne betont die vielfältigen Zukunftschancen nach dem Abschluss, wie beispielsweise die Möglichkeit, höhere Abschlüsse zu erwerben, sich zur Kita-Leitung weiterzuqualifizieren oder ein Studium anzuschließen.
Quellen: