19.10.2024
Iranische Hackerangriffe auf US-Wahlkampf: Geheimdienste warnen

US-Geheimdienste: Iran hat Trumps Kampagne gehackt

Amerikanische Geheimdienste haben in einer aktuellen Mitteilung bestätigt, dass sie überzeugt sind, dass der Iran hinter den Hackerangriffen auf das Wahlkampfteam von Donald Trump steckt. Diese Angriffe sind Teil einer Reihe von zunehmend aggressiven Cyberaktivitäten, die das iranische Regime in den letzten Monaten unternommen hat, um in die amerikanischen Wahlen einzugreifen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Iran versucht, die amerikanischen Wahlen durch Cyberaktivitäten zu beeinflussen. In diesem Fall scheinen die Hacker jedoch erfolgreich in die interne Kommunikation des Wahlkampfteams von Trump eingedrungen zu sein. Die amerikanischen Geheimdienste haben diese Aktivitäten als gezielte Bemühungen zur Beeinträchtigung von Trumps Wahlkampf identifiziert. In einer gemeinsamen Erklärung des FBI, des Direktors der nationalen Nachrichtendienste und der Cybersicherheitsagentur wurde betont, dass der Iran auch versucht hat, Zugang zu Personen mit direkten Verbindungen zur Kampagne der Demokraten zu erhalten.

Kürzlich berichtete das Softwareunternehmen Microsoft, dass eine Hackergruppe, die mit der iranischen Revolutionsgarde in Verbindung steht, eine Phishing-Mail an einen Vertreter eines der beiden Wahlkampfteams geschickt hat. Diese E-Mail enthielt Malware und wurde von einem gehackten Konto eines früheren Beraters versendet. Roger Stone, ein langjähriger Berater von Trump, gab bekannt, dass zwei seiner E-Mail-Konten gehackt wurden. Den Angreifern gelang es offenbar, sich als Roger Stone auszugeben, um Zugang zu sensiblen Informationen zu erhalten. Diese Methode wurde in der Vergangenheit auch verwendet, um in die Netzwerke iranischer Dissidenten in Deutschland einzudringen.

Iranische Aktivitäten im Wahlkampf 2020

Die amerikanischen Geheimdienste haben festgestellt, dass der Iran während des Wahlkampfs 2020 versucht hat, die Wahl zugunsten von Joe Biden zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang haben Hacker versucht, Trump als Bedrohung für die Demokratie darzustellen, indem sie sich als rechtsextreme Trump-Unterstützer ausgegeben und in Zehntausenden von E-Mails Gewalt gegen Wähler der Demokraten angedroht haben. Ein Bericht des Institute for National Security Studies (INSS) in Tel Aviv kam jedoch zu dem Schluss, dass keine der iranischen Operationen zur Beeinflussung von Wahlen in Umfang und Qualität den Angriffen nahekommt, die Russland 2016 gegen die amerikanischen Wahlen durchgeführt hat.

Die Reaktion des Iran

Die UN-Vertretung Irans in New York wies die Vorwürfe zurück und forderte die USA auf, Beweise für ihre Anschuldigungen vorzulegen. Der Iran betrachtet die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA als besonders wichtig für seine nationalen Sicherheitsinteressen und könnte daher ein Interesse daran haben, das Ergebnis zu beeinflussen. Die Geheimdienste haben jedoch nicht konkretisiert, welche Beweise sie für die Beteiligung des iranischen Staates haben.

Cyberaktivitäten des Iran

Iran hat in der Vergangenheit versucht, gesellschaftliche Spannungen in den USA zu schüren und das Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben. Die iranischen Cyberaktivitäten sind nicht neu, und die Geheimdienste beobachten eine Zunahme solcher Angriffe. Berichten zufolge hat die iranische Regierung Aufträge an etwa 50 Hackergruppen vergeben, die unabhängig voneinander agieren. Diese Strategie dient dazu, die Befehlsstruktur hinter den Operationen zu verschleiern und die Verantwortung für die Angriffe zu verwischen.

Fazit

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass der Iran weiterhin versucht, durch Cyberangriffe Einfluss auf den amerikanischen Wahlprozess zu nehmen. Die US-Geheimdienste warnen vor den möglichen Auswirkungen solcher Aktivitäten auf die Integrität der Wahlen und betonen die Notwendigkeit, ausländische Einmischungen in den demokratischen Prozess entschieden abzulehnen. Die Situation bleibt angespannt, da sowohl Trump als auch Harris Ziel solcher Angriffe geworden sind, was die Sicherheitslage im Vorfeld der Wahlen weiter kompliziert.

Quellen: F.A.Z., Tagesschau, Spiegel, Welt.

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