18.11.2024
Kampfmittelsuche Bei Tesla Gelände Räumung Des Protestcamps In Grünheide

In Grünheide: Polizei holt Tesla-Gegner von Bäumen für Kampfmittelsuche

In Grünheide bei Berlin hat die Polizei am Montag mehrere Aktivisten aus Baumhäusern in einem Protestcamp nahe der Tesla-Fabrik geholt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist eine Kampfmittelsuche in dem Waldstück geplant, für die das Gelände geräumt werden muss. Die Tesla-Gegner weigerten sich jedoch, ihre Baumhäuser zu verlassen, was zu einem aufwendigen Polizeieinsatz mit Spezialkräften führte. Wie die ZEIT berichtet, wurden sechs Umweltaktivisten von Höhenrettern aus den Bäumen geholt.

Der Einsatz gestaltete sich laut Polizei schwierig und gefährlich, da sich einige Aktivisten in großer Höhe zwischen den Bäumen aufhielten. Die Polizeipräsenz wurde auch über Nacht aufrechterhalten. Die Polizeisprecherin Beate Kardels beschrieb die Aktivisten als unkooperativ und berichtete von erheblichem Widerstand, jedoch ohne körperliche Auseinandersetzungen. Beobachter vor Ort schilderten die Atmosphäre als eher entspannt. t-online berichtet ebenfalls von der Räumung des Protestcamps und zitiert die Polizei mit "massivem Widerstand" der Aktivisten (t-online).

Die Tesla-Gegner protestieren gegen die Erweiterung des einzigen europäischen Werks des von Elon Musk geführten Autobauers. Sie halten das Waldstück seit Ende Februar besetzt. Die Versammlung der Umweltaktivisten ist weiterhin erlaubt. Für die Kampfmittelsuche muss laut Polizei eine 5.000 Quadratmeter große „Sondierungsfläche“ sowie ein 50-Meter-Sicherheitsradius geräumt werden. Wie der stern berichtet, kritisieren die Tesla-Gegner die Aktion der Polizei und rufen zur Unterstützung auf (stern).

Sechs Personen, die von den Höhenrettern aus den Bäumen geholt wurden, wurden von der Versammlung ausgeschlossen. Drei von ihnen kamen in Gewahrsam, da sie gegen das Vermummungsverbot verstießen und Widerstand gegen die Polizei leisteten. Die Polizei schätzt, dass sich noch etwa sieben weitere Aktivisten in den Bäumen befinden. Am Montagnachmittag wurde den Aktivisten der Zugang zum 50-Meter-Sicherheitsradius wieder gestattet, jedoch nur bis Dienstagmorgen, 8 Uhr. Dann soll der Einsatz der Höhenretter fortgesetzt werden, und eine Spezialfirma wird das Gebiet auf Kampfmittel untersuchen. Im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des Tesla-Geländes wurden bereits vor Monaten zwei Weltkriegsbomben entdeckt und entschärft. Der Bürgermeister von Grünheide, Arne Christiani, hatte die Untersuchung der restlichen Flächen beantragt. Im Juli hatten die Waldbesetzer ihr Camp aufgrund einer Bombenentschärfung bereits einmal freiwillig verlassen, so die Süddeutsche Zeitung (SZ).

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