Dreißig Jahre sind seit den Olympischen Spielen in Lillehammer vergangen, bei denen Katarina Witt nach sechs Jahren im professionellen Showbereich wieder im olympischen Wettkampf antrat – erstmals in einer gesamtdeutschen Mannschaft. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) blickt die zweifache Olympiasiegerin auf diese Zeit zurück und spricht über die Herausforderungen, sich in der neuen Situation zu behaupten.
Auf die Frage, ob sie nach ihrem siebten Platz in Lillehammer enttäuscht gewesen sei, antwortet Witt, dass sie sich selbstverständlich mehr erhofft habe. Die Zeit nach der Wiedervereinigung sei turbulent gewesen und der Sport habe sich rasant entwickelt. Die Konkurrenz sei stark gewesen und sie habe hart trainieren müssen, um mithalten zu können.
Besonders schwierig sei es für sie gewesen, mit den Erwartungen der Öffentlichkeit umzugehen. Als ostdeutsche Sportlerin habe sie in der Vergangenheit immer wieder die politischen Differenzen zwischen Ost und West zu spüren bekommen. Nach der Wiedervereinigung sei sie plötzlich Teil einer gesamtdeutschen Mannschaft gewesen, was für sie eine große Umstellung bedeutete.
„Man hat Angst, in eine Schublade gepackt zu werden“, erklärt Witt im F.A.Z.-Interview. Sie habe sich nicht auf ihre Vergangenheit als DDR-Sportlerin reduzieren lassen wollen, sondern als Individuum wahrgenommen werden wollen.
Trotz der Schwierigkeiten blickt Witt positiv auf ihre Karriere zurück. Sie sei stolz auf ihre Erfolge und dankbar für die Möglichkeiten, die sich ihr durch den Sport geboten hätten. Auch heute noch engagiert sich die ehemalige Eiskunstläuferin für den Sport und setzt sich für die Belange von Athleten ein.
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