Die Berliner Theaterlandschaft ist im stetigen Wandel. Katharina Thalbach, eine feste Größe des Berliner Bühnenlebens, hat diese Veränderungen über Jahrzehnte miterlebt und mitgestaltet. Ihre Verbindung zu den Bühnen am Kurfürstendamm ist besonders eng, geprägt von künstlerischen Erfolgen, aber auch von Sorgen um die Zukunft des Theaters.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem Gespräch mit Katharina Thalbach am 01.11.2024 berichtete, begann ihre Zusammenarbeit mit den Ku’damm-Bühnen nach der Schließung des Schillertheaters 1993. Intendant Martin Woelffer lud sie zur Zusammenarbeit ein. Nach Engagements in Hamburg und Paris inszenierte sie 2006 schließlich Oscar Wildes „Ernst – und seine tiefere Bedeutung“ an der Komödie am Kurfürstendamm und ist seitdem dort regelmäßig tätig.
Die Schließung des Schillertheaters, an dem Thalbach zuvor engagiert war, erinnert an die Bedrohung, der die Ku’damm-Bühnen in den letzten Jahren ausgesetzt waren. In einem Interview mit der Berliner Morgenpost vom 27.05.2018 äußerte Thalbach ihre tiefe Scham über den Umgang der Stadt mit ihren traditionsreichen Theatern. Sie kritisierte die Priorisierung wirtschaftlicher Interessen gegenüber kulturellen Werten und zog eine Parallele zur Schließung des Schillertheaters 1993, die sie als Skandal empfand.
Die Sorge um den Erhalt der Berliner Theaterlandschaft zieht sich durch Thalbachs Karriere. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 19.04.2024 sprach sie über ihre langjährige Bühnenerfahrung und ihre Verbundenheit mit dem Berliner Ensemble, wo sie bereits als Jugendliche spielte und später auch Regie führte. Ihre Inszenierung von Brechts "Im Dickicht der Städte" am Berliner Ensemble im Jahr 2010, über die nachtkritik.de am 30.10.2010 berichtete, zeigt ihre Auseinandersetzung mit dem Brecht'schen Erbe.
Auch ihre Shakespeare-Inszenierung "Was ihr wollt" am Berliner Ensemble im Jahr 2012, rezensiert von nachtkritik.de am 24.11.2012, verdeutlicht Thalbachs vielseitigen Zugang zum Theater. Die musikalische Gestaltung der Inszenierung mit Barockarien und Popsongs sorgte für eine ungewöhnliche Mischung.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen für die Berliner Theater, insbesondere während der Corona-Pandemie, wurden auch vom Spiegel am 31.03.2020 thematisiert. Der Artikel beleuchtet die existenzbedrohende Situation des Theaters am Kurfürstendamm und die Bemühungen um den Erhalt des Hauses.
Katharina Thalbachs Engagement für das Berliner Theater ist ungebrochen. Sie ist nicht nur eine gefragte Schauspielerin und Regisseurin, sondern auch eine kritische Stimme, die sich für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in der Hauptstadt einsetzt.
Quellen: