19.10.2024
Kauflaune in Deutschland erlebt signifikanten Rückgang im August
Konsumklima: Kauflaune in Deutschland sinkt im August deutlich

Konsumklima: Kauflaune in Deutschland sinkt im August deutlich

Das Konsumklima in Deutschland hat im August 2024 einen signifikanten Rückgang erlebt, was auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen ist. Die neueste Konsumklimastudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und des Nürnberger Instituts für Marktentscheidungen (NIM) zeigt, dass die Stimmung der Verbraucher stark beeinträchtigt wurde. Insbesondere steigende Arbeitslosigkeit, eine Zunahme von Unternehmensinsolvenzen und negative Konjunkturaussichten haben zu einem Dämpfer in der Kauflaune geführt.

Rückgang des Konsumklimaindex

Die Prognose für September 2024 zeigt, dass der Konsumklimaindex auf minus 22 Punkte gefallen ist, was einem Rückgang von 3,4 Punkten im Vergleich zum Vormonat entspricht. Vor der Coronapandemie lag der Index stabil bei etwa plus 10 Punkten. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die Verbraucher zunehmend pessimistisch in Bezug auf ihre finanzielle Zukunft sind.

Erwartungen und Sparneigung

Die Erwartungen der Verbraucher hinsichtlich ihres Einkommens und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung haben abgenommen. Dies hat auch die Anschaffungsneigung der Haushalte negativ beeinflusst, während die Sparneigung gestiegen ist. Rolf Bürkl, Konsumexperte des NIM, bemerkte, dass die Euphorie, die durch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst wurde, nur von kurzer Dauer war und nach dem Ende des Turniers schnell verflog. Negative Berichte über Arbeitsplatzsicherheit haben die Verbraucher zusätzlich verunsichert und eine rasche Erholung der Konsumstimmung unwahrscheinlich gemacht.

Größter Rückgang seit zwei Jahren

Die Einschätzung der privaten Haushalte zu ihrer finanziellen Lage hat sich im Vergleich zum Vormonat deutlich verschlechtert. Der Indikator für die Einkommenserwartung verlor 16,2 Punkte und liegt nun bei 3,5 Punkten. Ein derartiger Rückgang innerhalb eines Monats wurde zuletzt vor fast zwei Jahren, im September 2022, verzeichnet, als die Inflationsraten erheblich höher waren.

Methodik der Studie

Für die aktuelle Erhebung wurden im Zeitraum vom 1. bis 12. August 2024 rund 2000 Verbraucher befragt. Die Studie wird regelmäßig im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt und umfasst alle privaten Konsumausgaben, einschließlich Einzelhandel, Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.

Fazit

Die aktuellen Daten zur Kauflaune in Deutschland verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Verbraucher stehen. Die Kombination aus steigender Arbeitslosigkeit, Unternehmensinsolvenzen und einer pessimistischen wirtschaftlichen Perspektive hat zu einem signifikanten Rückgang des Konsumklimas geführt. Die Verbraucher scheinen sich in einer Phase des Sparens und der Unsicherheit zu befinden, was die Erholung der Konsumstimmung in naher Zukunft erschweren könnte.

Quellen: ZEIT ONLINE, Kurier, t-online, stern.

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