12.11.2024
Kein Waffenstillstand im Libanon Israels neuer Verteidigungsminister bekräftigt Kriegsziele

Israels Verteidigungsminister schließt Waffenruhe im Libanon aus

Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon dauert an. Israels neuer Verteidigungsminister, Israel Katz, hat nach Beratungen mit dem Generalstab eine Waffenruhe im Libanon ausgeschlossen. Wie die dpa berichtet, schrieb Katz auf der Plattform X: "Im Libanon wird es keine Waffenruhe und keine Pause geben." Damit widerspricht er Medienberichten, die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Kampfhandlungen geweckt hatten (Quelle: ZEIT ONLINE).

Katz betonte die "großartigen und mächtigen Einsätze" der israelischen Armee gegen die Hisbollah und verwies dabei auch auf die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah. Diese Erfolge würden ein "Bild des Siegs" für Israel zeichnen. "Die Angriffsaktivitäten müssen weitergehen", so der Verteidigungsminister. "Wir werden die Schläge gegen die Hisbollah mit aller Kraft fortsetzen, bis die Kriegsziele erreicht sind" (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Israel werde einer Einigung nur dann zustimmen, wenn diese Israel das Recht einräume, im Libanon weiterhin gegen den Terror vorzugehen, die Entwaffnung der Hisbollah vorsehe und deren Rückzug in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses gewährleiste. Die tagesschau berichtet, dass Katz den Posten des Verteidigungsministers übernommen hat, nachdem der vorherige Minister, Gallant, von Premierminister Netanyahu entlassen wurde (Quelle: tagesschau.de).

Die Situation im Norden Israels bleibt angespannt. Trotz der Äußerungen von Katz über einen Sieg über die Hisbollah, berichtet die tagesschau von anhaltendem Raketenbeschuss und andauernden Luftangriffen der israelischen Armee im Libanon. Rund 60.000 Menschen an der Grenze zu Libanon haben ihre Häuser verlassen. Der Bürgermeister von Kiryat Schmona, Avichai Stern, widerspricht der Darstellung von Katz und betont, dass die Hisbollah nicht besiegt sei und die Bedrohung weiterhin bestehe (Quelle: tagesschau.de).

Gleichzeitig laufen diplomatische Bemühungen um eine Waffenruhe. Der israelische Minister Ron Dermer führt Gespräche in Russland und den USA. Mögliche Eckpunkte eines Abkommens sehen eine 60-tägige Waffenruhe, den Abzug israelischer Truppen und die Übernahme der Sicherheitsverantwortung durch die libanesische Armee und die UN-Mission UNIFIL vor (Quelle: 20min.ch).

Israels UN-Botschafter, Dani Danon, äußerte sich im Maariv-Radio optimistisch über die Fortschritte in den Verhandlungen. Er betonte jedoch auch die Notwendigkeit von Garantien, die es Israel ermöglichen, zukünftige Bedrohungen an seinen Grenzen zu bekämpfen. Die USA setzen sich für eine Waffenruhe ein und könnten Israel in den Verhandlungen unter Druck setzen (Quelle: tagesschau.de).

Ob und wann ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht werden kann und die Menschen in der Region wieder in Sicherheit leben können, bleibt ungewiss.

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