Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) äußert Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung für Hamburger Mieter durch vorgezogene Klimaschutzziele. Wie die Zeit berichtet, seien laut VNW-Direktor Andreas Breitner bereits für das Erreichen der vom rot-grünen Senat angestrebten Klimaneutralität bis 2045 Investitionen von 32 Milliarden Euro in Wohngebäude erforderlich. Sollte die Volksinitiative "Hamburger Zukunftsentscheid", die dieses Ziel bereits 2040 erreichen möchte, erfolgreich sein, müssten diese Investitionen in kürzerer Zeit getätigt werden, was zu Mietsteigerungen führen würde.
„Bei rund einer Million Wohnungen müssen im Durchschnitt 32.000 Euro pro Wohnung ausgegeben werden“, erklärte Breitner. „Zur Ehrlichkeit gehört: Sollten die von der Initiative vorgeschlagenen Regelungen Gesetz werden, werden die Mieten in Hamburg deutlich steigen.“
Breitner hinterfragt zudem, ob das Vorziehen der Klimaneutralität tatsächlich dem Klimaschutz diene. Er argumentiert, dass Fenster und Heizungen vorzeitig ausgetauscht und Wohngebäude stärker gedämmt werden müssten. Die Produktion dieser Materialien verursache jedoch zusätzliche Treibhausgasemissionen. „Wer Klimaschutz auf diesem Weg plant, erreicht das Gegenteil dessen, was er erreichen will.“
Der VNW-Direktor fordert eine Überprüfung der Effizienz von Klimaschutzmaßnahmen und eine ausgewogene Kosten-Nutzen-Bilanz. Er kritisiert, dass die Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung zwischen 2011 und 2022 um 40 Prozent auf 67 Milliarden Euro gestiegen seien, der Energieverbrauch pro Quadratmeter jedoch stagniere. „Wir dichten und dämmen, als gäbe es kein Morgen, aber es hat für den Klimaschutz nichts gebracht“, so Breitner.
Die Volksinitiative, die dem Landeswahlamt über 100.000 Unterschriften übergeben hat, möchte die Sozialverträglichkeit von Klimaschutzmaßnahmen in den Vordergrund stellen. Im Falle eines Erfolgs könnten die Hamburger im kommenden Jahr parallel zur Bundestagswahl über die Initiative abstimmen.
Breitner warnt davor, den Menschen zu suggerieren, Klimaschutz sei kostenlos. Er befürchtet, dass die Stadt finanziell überfordert sein könnte und die Kosten letztendlich von den Mietern getragen werden müssten. Auch Stephan Gamm, Sprecher für Energie- und Klimapolitik der CDU-Bürgerschaftsfraktion, äußerte Bedenken hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen der Initiative und warnte vor steigenden Kosten für Energie, Miete und Mobilität sowie einem Wettbewerbsnachteil für den Wirtschaftsstandort Hamburg.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-10/22/wohnungsverband-fuerchtet-hoehere-mieten-nach-klima-entscheid - https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimaschutz-wohnungsverband-fuerchtet-hoehere-mieten-nach-klima-entscheid-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241022-930-267451 - https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Wohnungsverband-fuerchtet-hoehere-Mieten-nach-Klima-Entscheid-611304.html0 - https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/US-Investor-will-Thyssenkrupp-Marinesparte-nicht-kaufen-id1207316.html - https://www.stern.de/gesellschaft/regional/mecklenburg-vorpommern/einfacheres-bauen--kabinett-bringt-vereinfachungen-am-bau-auf-weg-35165266.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard - https://www.nordschleswiger.dk/de/schleswig-holstein-hamburg/bundeswehr-fuehrt-ansprengversuche-karlsruhe-durch - https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/D%C3%A4nisches-K%C3%B6nigspaar-besucht-Danewerk-id1207321.html - https://www.nordschleswiger.dk/de/international-schleswig-holstein-hamburg/moskau-bestellt-botschafter-wegen-rostocker-marineposten