22.10.2024
Deichmann sichert Esprit-Schuhsparte: Neustart nach Insolvenz

Die Zukunft der Modemarke Esprit schien besiegelt, als im Mai diesen Jahres gleich sieben Gesellschaften des Unternehmens Insolvenz anmelden mussten. Ein weiterer namhafter Name der Branche, der in den Turbulenzen der letzten Jahre unterzugehen drohte. Doch wie die F.A.Z. berichtet, gibt es nun einen Hoffnungsschimmer für die Marke: Während die 56 deutschen Filialen von Esprit schließen müssen, wird die Marke selbst weiterleben – wenn auch unter neuer Führung.

Der Essener Schuhhändler Deichmann, seines Zeichens der größte seiner Art in Europa, hat die Markenrechte für Schuhe von Esprit übernommen. Dies bestätigte das Unternehmen gegenüber der F.A.Z.. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Der Deal umfasst nicht nur die Schuhmarkenrechte in Europa, sondern auch jene in den USA. Operative Firmenanteile von Esprit sind von der Übernahme allerdings nicht betroffen. Deichmann führte bereits seit 2019 Esprit-Schuhe im Sortiment und musste dafür bisher Lizenzgebühren zahlen, die nun entfallen.

Zuvor hatte die Funke Mediengruppe unter Berufung auf eigene Quellen berichtet, dass Deichmann sich die kompletten Markenrechte von Esprit, also auch die Rechte für Kleidung, gesichert habe und diese an Theia Brands weitergeben werde. Deichmann stellte gegenüber der F.A.Z. klar, dass die Markenrechte im Textilbereich an die Theia Group of Companies gehen. Damit ist das Schicksal von Esprit in Deutschland besiegelt: Das Filialgeschäft ist Geschichte, die Marke selbst aber vorerst gerettet.

Für Esprit ist es bereits die zweite Insolvenz innerhalb von nur vier Jahren. Bereits 2020 musste das global in 40 Ländern aktive Unternehmen ein Schutzschirmverfahren einleiten. Damals wurden 50 Filialen geschlossen und 1100 Mitarbeiter mussten ihren Arbeitsplatz aufgeben. Esprit war kein Einzelfall: Wie viele andere vorwiegend stationär aufgestellte Modegeschäfte, litt das Unternehmen unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die Lockdowns und die damit verbundenen Schließungen brachten das Fass bei vielen Unternehmen zum Überlaufen. Hohe Energie- und Lohnkosten, sowie der oft verschlafene digitale Wandel, bedeuteten für viele Unternehmen das Aus. Bekannte Namen wie Hallhuber, Escada oder Peek & Cloppenburg mussten in den vergangenen Jahren Insolvenz anmelden. Laut dem Branchenmagazin „Textilwirtschaft“ traf es allein im letzten Jahr mindestens 136 Modeanbieter.

Doch auch in der Schuhindustrie ist die Angst vor der Insolvenz allgegenwärtig. Bekannte Namen wie Görtz, Salamander oder Reno waren bereits davon betroffen. Deichmann hingegen betont, dass sich Esprit-Schuhe nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Mit der Übernahme der Markenrechte könnte der Schuhhändler seine Position im Markt weiter festigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Deichmann seinen Umsatz vor Abzug der Umsatzsteuer um sieben Prozent auf 8,7 Milliarden Euro steigern. Rund ein Drittel des Umsatzes wird dabei im Heimatmarkt Deutschland generiert.

Quelle: F.A.Z.

Source URL for above info: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/nach-insolvenz-deichmann-haelt-esprit-am-leben-110063019.html

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