22.10.2024
Land lehnt Beteiligung an Werften FSG und Nobiskrug ab

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister erteilt Landesbeteiligung an FSG und Nobiskrug eine Absage

Die Zukunft der Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg bleibt ungewiss. Angesichts der anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten der Werftengruppe, die sich im Besitz des Investors Lars Windhorst befindet, hat Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) Forderungen nach einem Einstieg des Landes eine klare Absage erteilt.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sieht Madsen in einem solchen Schritt "keine tragfähige Lösung". "Abgesehen davon, dass wir den Betrieben in ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht einmal öffentliche Kredite gewähren dürften, können wir als Land auch den Eigentümer nicht zwingen, seine Werften zum Verkauf anzubieten", wird Madsen zitiert.

Die Situation der beiden Werften hat sich in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt. Am Montag wurde bekannt, dass 500 der noch verbliebenen 530 Arbeitskräfte freigestellt wurden. Zuvor waren bereits mehrfach Löhne verspätet gezahlt worden, und neue Aufträge blieben aus. Die IG Metall schätzt die Lage als bedrohlich ein und hofft, wie auch der Betriebsrat, auf eine baldige Insolvenz, um so den Weg für eine Sanierung mit einem neuen Investor zu ebnen.

Die Forderung nach einem Einstieg des Landes wurde unter anderem von der SPD-Fraktionschefin im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Serpil Midyatli, erhoben. Auch der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen sprach sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günter (CDU) und Madsen für eine Beteiligung des Landes aus.

Madsen hingegen sieht das Land derzeit lediglich in der Rolle des Vermittlers. "Wir stehen für jegliche Unterstützung bereit, wenn Lars Windhorst sich endlich zurückzieht und damit interessierten Investoren den Einstieg und den Werften einen Neuanfang ermöglicht", so Madsen gegenüber der dpa. Lediglich für den Fall einer Insolvenz der Werftengruppe, bei der sich wider Erwarten kein neuer privater Investor findet, müsse die Situation neu bewertet werden.

Die FSG und Nobiskrug gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst, der seit Monaten für sein Verhalten und seine mangelnde Kommunikation in der Krise kritisiert wird. Die Staatsanwaltschaft Kiel ermittelt wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung gegen die FSG-Nobiskrug Holding.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/22/madsen-kein-einstieg-des-landes-bei-fsg-und-nobiskrug
  • dpa
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