Die Aktie des deutschen Softwarekonzerns SAP erreichte am Dienstag nach der Veröffentlichung überzeugender Quartalszahlen ein neues Rekordhoch. Der Kursanstieg führt jedoch auch zu Herausforderungen, da SAP damit an die sogenannte Kappungsgrenze im Deutschen Aktienindex (DAX) stößt. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, stellt der steigende Börsenwert des Unternehmens den deutschen Leitindex vor eine Zwickmühle.
Mit einem Börsenwert von aktuell rund 260 Milliarden Euro macht SAP bereits über 15 Prozent des gesamten DAX aus. Diese 15 Prozent markieren jedoch die Kappungsgrenze, die verhindern soll, dass ein einzelnes Unternehmen zu viel Gewicht im Index erhält und diesen dominiert.
Die Deutsche Börse hatte die Kappungsgrenze erst im vergangenen Jahr von 10 auf 15 Prozent angehoben, um dem Trend entgegenzuwirken, dass große deutsche Unternehmen wie Linde aufgrund der Gewichtungsproblematik ins Ausland abwandern.
Sollte SAP die Kappungsgrenze weiterhin überschreiten, müsste die Deutsche Börse den Anteil des Unternehmens im DAX regelmäßig reduzieren, um die Gewichtung wieder unter 15 Prozent zu bringen. Dies hätte zur Folge, dass Fonds, die den DAX abbilden, automatisch SAP-Anteile verkaufen müssten, was den Aktienkurs belasten könnte.
Die Situation wirft die Frage auf, ob die Deutsche Börse die Kappungsgrenze erneut anheben muss, um konkurrenzfähig zu bleiben und weitere Abwanderungen zu verhindern.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. So befürchten einige Vermögensverwalter, dass eine weitere Anhebung der Kappungsgrenze den Markt verzerren könnte.
Die weitere Entwicklung des deutschen Aktienmarktes und die Entscheidung der Deutschen Börse im Umgang mit der Kappungsgrenze bleiben abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Erfolg von SAP den DAX vor Herausforderungen stellt.
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