Die Welt erlebt einen rapiden Klimawandel mit immer spürbareren Folgen. Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Stürme nehmen an Intensität und Häufigkeit zu und brechen Rekorde. Trotz dieser alarmierenden Entwicklung scheint das Thema für viele in den Hintergrund zu rücken, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) am 25.12.2024 kommentierte. Die Zeitung befürchtet, dass die menschliche Vergesslichkeit im Angesicht der Klimakrise eine fatale Schwäche darstellt. Das Festhalten an dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen, wirkt angesichts der aktuellen Entwicklungen zunehmend unrealistisch. Bereits 2024 wurde die 1,5-Grad-Marke deutlich überschritten, und Prognosen deuten auf eine Erwärmung von drei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts hin.
Die letzten zwei Jahre waren durch eine beispiellose Häufung von Klimaanomalien und -rekorden gekennzeichnet. Von Europa bis zur Antarktis wurden Rekordtemperaturen gemessen, begleitet von verheerenden Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Waldbränden. Die Wissenschaft untersucht, ob die aktuellen Klimamodelle einen wichtigen Faktor übersehen haben, der den jüngsten Temperaturanstieg erklärt. Mögliche Einflussfaktoren sind das Klimaphänomen El Niño, Wasserdampf aus Vulkanausbrüchen, erhöhte Sonnenaktivität oder paradoxerweise die Reduktion von schwefelhaltigen Schadstoffen in der Atmosphäre. Die F.A.S. unterstreicht die Unsicherheit in der Forschung und die Möglichkeit, dass die Dynamik des Klimawandels bisher unterschätzt wurde.
Die taz kritisiert in einem Artikel vom 30.06.2024 die Konzentration auf Klimaanpassung als irreführend und bezeichnet sie als „Lüge“. Der Fokus auf Anpassungsmaßnahmen lenke vom eigentlichen Problem, dem dringend notwendigen Klimaschutz, ab. Maßnahmen wie Hochwasserschutz oder begrünte Fassaden seien zwar wichtig, bekämpften aber nicht die Ursachen der Krise. Die Geschwindigkeit der Erderwärmung lasse Mensch und Natur keine Zeit für eine ausreichende Anpassung. Die taz argumentiert, dass die Politik die Bevölkerung mit Anpassungsstrategien beruhigt, anstatt die Notwendigkeit tiefgreifender Veränderungen zu betonen.
Der Klimawandel betrifft alle Regionen Bayerns, wie ein Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) vom 29.07.2021 verdeutlicht. Daten des Climate Service Centers Germany (GERICS) zeigen einen flächendeckenden Temperaturanstieg und eine Zunahme von Hitzetagen, insbesondere in tiefer gelegenen Gebieten. Der BR hebt die Gesundheitsrisiken von Hitzewellen hervor, besonders für ältere Menschen, und betont die Notwendigkeit von Anpassungen in Stadtplanung, Verkehr und Arbeitswelt.
Auch die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet umfassend über die Auswirkungen des Klimawandels. Artikel behandeln die Folgen von Extremwetterereignissen, die Herausforderungen für Outdoor-Sportarten, Greenwashing-Praktiken von Unternehmen und die Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die SZ beleuchtet zudem die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Klimakrise, wie steigende Lebensmittelpreise und die Notwendigkeit von Investitionen in klimafreundliche Technologien.
Oxfam Deutschland warnt in einem Blogbeitrag vom 26.07.2019 vor den globalen Folgen der Erderwärmung, von Dürren in Afrika bis zu Überschwemmungen in Asien. Oxfam betont die Ungerechtigkeit des Klimawandels: Die am stärksten betroffenen Länder tragen am wenigsten zur Krise bei. Der Beitrag fordert eine beschleunigte Umsetzung des Pariser Abkommens und mehr Unterstützung für ärmere Länder beim Klimaschutz und der Anpassung an die Klimafolgen.
Die Leipziger Zeitung kommentiert am 25.11.2022 die aktuelle Klima- und Verkehrspolitik als rechtswidrig und lebensbedrohlich. Der Kommentar kritisiert die anhaltenden Investitionen in fossile Brennstoffe und die unzureichenden Maßnahmen im Verkehrssektor. Die Leipziger Zeitung fordert eine radikale Verkehrs- und Energiewende zur Erfüllung der Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens.
Der MDR berichtet am 15.02.2022 über eine Klima-Konferenz der TU Ilmenau zur Kommunikation des Klimawandels. Die Konferenz unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und Dialog in der öffentlichen Debatte und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Kommunikation, da verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich auf das Thema reagieren.
Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/politik/immer-mehr-rekorde-verdraengt-nicht-die-klimakrise-110169782.html - taz: https://taz.de/Idee-aus-Hilflosigkeit/!6017720/ - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/thema/Klimawandel - Oxfam: https://www.oxfam.de/blog/hitzewelle-klimawandel-nicht-mehr-uebersehen - Leipziger Zeitung: https://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/2022/11/endspiel-auf-weg-klimaholle-kommentar-488127 - MDR: https://www.mdr.de/wissen/klimawandel-oeffentlichkeit-kommunikation-tagung-tu-ilmenau100.html - Bayerischer Rundfunk: https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-klimawandel-morgen-die-folgen-fuer-meine-region,SeYtALT - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/kommentar-ueber-klimahysterie-hitze-am-limit-16302886.html - Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: https://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html