Am Mittwoch nahm die Berliner Polizei einen mutmaßlichen Drogendealer im Bezirk Tempelhof-Schöneberg fest und beschlagnahmte mindestens zehn Kilogramm Kokain sowie 50.000 Euro Bargeld. Wie die Staatsanwaltschaft bekannt gab, spielte das Handy eines zuvor verhafteten 44-jährigen Drogenhändlers eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des 38-jährigen Verdächtigen. Die Zeit berichtete, dass dieses Handy den Ermittlern den Zugang zu einer Telegram-Chatgruppe ermöglichte.
Die Polizei hatte das Handy des 44-Jährigen nach dessen Festnahme eingeschaltet gelassen und konnte so die Chatgruppe überwachen, über die der Verdächtige zuvor Kokain zum Weiterverkauf bezogen hatte. Der Tagesspiegel berichtet, dass weder der 44-Jährige noch die anderen Mitglieder der Chatgruppe die Polizeipräsenz bemerkten. Als in der Gruppe erneut kiloweise Kokain angeboten wurde, gaben sich die Ermittler als Käufer aus und arrangierten ein Treffen zur Übergabe der Drogen.
Bei dem 38-jährigen Verdächtigen fanden die Beamten zwei Kilogramm Kokain. Weitere acht Kilogramm sowie das Bargeld wurden in einer sogenannten Bunkerwohnung im Bezirk Mitte entdeckt. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel, dauern an. Der 38-Jährige soll am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden und wird des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge beschuldigt.
Dieser Fund reiht sich ein in eine Reihe von Kokainfunden in Deutschland und Europa. Die Neue Presse Coburg berichtete von 150 Kilogramm Kokain, die an Nordseestränden angespült wurden. Auch der NDR berichtete über diesen Fund und bezifferte die auf Sylt, Amrum und Föhr verteilte Menge auf 175 Kilogramm. Watson berichtete über einen Fall in der Schweiz, bei dem die Polizei das Chatsystem der Hells Angels knackte und Kokain im Millionenwert sicherstellte. Diese Fälle verdeutlichen das Ausmaß des Kokainhandels und die Herausforderungen für die Strafverfolgungsbehörden.
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