September 10, 2024
Konsequenzen für Luke Mockridge nach umstrittenen Äußerungen über Paralympioniken

Comedian: Mehrere Mockridge-Auftritte nach Paralympics-Häme abgesagt

Der deutsche Comedian Luke Mockridge sieht sich nach seinen umstrittenen Äußerungen über den Behindertensport mit erheblichen Konsequenzen konfrontiert. Zahlreiche Veranstalter haben bereits mehrere Auftritte seiner geplanten „Funny times“-Tour abgesagt, nachdem Mockridge in einem Podcast beleidigende Kommentare über Paralympioniken gemacht hatte. Bis zum Dienstag wurden insgesamt sechs Auftritte abgesagt, und weitere Veranstalter prüfen derzeit, ob sie an den geplanten Terminen festhalten können.

Die Tour von Mockridge sollte am Donnerstag im ostwestfälischen Bünde beginnen. Ursprünglich waren mehr als 30 Auftritte in Deutschland und Österreich bis November geplant, viele davon waren bereits ausverkauft. Doch die Reaktionen auf seine verletzenden Kommentare haben zu einem massiven Rückzug von Veranstaltern geführt. So wurden unter anderem je zwei Shows in Gelsenkirchen und Bonn sowie je ein Auftritt in Siegen und Mainz abgesagt. In Rheine im Münsterland wurde der Vorverkauf für die Tickets gestoppt, was von einem Sprecher der Stadthalle bestätigt wurde.

Die Kritik an Mockridge ist in der Entertainment-Branche laut und deutlich. Der Gelsenkirchener Veranstalter Emschertainment äußerte sich in einer Stellungnahme und erklärte, dass es an Mockridge „offensichtlich an jeglicher Demut gegenüber der Leistung der Paralympioniken und an Respekt gegenüber Menschen mit Behinderungen jeglicher Art“ fehle. Die Äußerungen seien als „menschenverachtend und beschämend“ empfunden worden. Diese Rückmeldungen spiegeln die Empörung wider, die in der Öffentlichkeit über Mockridges Kommentare entstanden ist.

Zusätzlich zu den abgesagten Auftritten wurde auch eine geplante TV-Show mit Mockridge vom Sender Sat.1 aus dem Programm genommen. Ein Sprecher des Senders erklärte, dass die Äußerungen des Comedians nicht mit den Werten des Unternehmens übereinstimmten. Mockridge hatte in dem Podcast „Die Deutschen“, der bereits im August veröffentlicht wurde, unter anderem gesagt: „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“ Diese Bemerkungen sorgten für einen massiven Shitstorm und führten zu einem öffentlichen Aufschrei.

Nachdem die Kritik laut wurde, versuchte Mockridge, sich zu entschuldigen. In einem Instagram-Post erklärte er, es sei niemals seine Absicht gewesen, Menschen mit Behinderungen ins Lächerliche zu ziehen, insbesondere nicht während der Paralympischen Spiele. Trotz dieser Entschuldigung blieben viele Nutzer skeptisch und äußerten Zweifel an seiner Reue.

Die Situation hat auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Mockridge und anderen Künstlern. Der Para-Sportler Mathias Mester, der selbst an Paralympischen Spielen teilgenommen hat, dementierte eine angebliche Zusammenarbeit mit Mockridge und bezeichnete dessen Äußerungen als geschmacklos und grenzüberschreitend. Mester erklärte, dass er mit den diskriminierenden Äußerungen nichts zu tun habe und distanzierte sich klar von Mockridges Aussagen.

Die Absagen und die scharfe Kritik an Mockridge werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen Künstler konfrontiert sind, wenn sie sich in sensiblen Themen äußern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob Mockridge in der Lage sein wird, das Vertrauen der Veranstalter und des Publikums zurückzugewinnen.

Insgesamt zeigt dieser Vorfall, wie schnell sich die öffentliche Wahrnehmung ändern kann und welche Auswirkungen unbedachte Äußerungen auf die Karriere eines Künstlers haben können. Die Diskussion über Respekt und Sensibilität im Umgang mit Menschen mit Behinderungen wird auch weiterhin ein wichtiges Thema in der Gesellschaft bleiben.

Quellen: dpa, SZ.de

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