27.10.2024
Leihmutterschaft im Krieg Ein ZDFDrama über Hoffnung und Verantwortung im Angesicht des UkraineKonflikts

Fernsehen: Das Kind, der Krieg und die Moral - ein berührender ZDF-Film

Der ZDF-Film "Mein Kind", der am Montag (28. Oktober) um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird, erzählt die Geschichte eines Paares, das sich seinen Kinderwunsch mithilfe einer Leihmutter in der Ukraine erfüllen möchte. Doch der Ausbruch des Krieges stellt das Leben der Beteiligten auf den Kopf und wirft komplexe moralische Fragen auf.

Judith (Lisa Maria Potthoff) und Niclas (Maximilian Brückner) haben bereits sechs erfolglose Versuche einer künstlichen Befruchtung hinter sich. Die Verzweiflung über den unerfüllten Kinderwunsch ist groß. Als letzte Hoffnung sehen sie die Leihmutterschaft, die in Deutschland verboten, in der Ukraine jedoch legal ist. Trotz anfänglicher Bedenken und rechtlicher Hürden entscheiden sie sich für diesen Weg und lernen die junge Ukrainerin Oksana (Alina Danko) kennen, die bereit ist, ihr Kind auszutragen.

Die Vorbereitungen für die Ankunft des Babys laufen auf Hochtouren, als der Krieg in der Ukraine ausbricht. Judith und Niclas sind entsetzt und verzweifelt, als sie die Nachrichten verfolgen und miterleben müssen, wie der Konflikt das Leben ihres ungeborenen Kindes bedroht. Der Kontakt zu Oksana bricht ab. Die Ungewissheit und Angst um die junge Frau und ihr ungeborenes Kind ist unerträglich.

Unerwartet steht Oksana eines Tages mit ihrer neunjährigen Tochter vor der Tür des deutschen Paares. Aus Angst vor dem Krieg ist sie aus der Ukraine geflohen und hat nun keine Bleibe mehr. Judith und Niclas zögern nicht lange und nehmen Oksana und ihre Tochter bei sich auf. Doch die Situation ist kompliziert: Die Leihmutter-Agentur besteht auf die Einhaltung des Vertrages, der vorsieht, dass das Baby in der Ukraine geboren wird. Oksana sieht sich gezwungen, trotz des Krieges zurückzukehren, um ihr Geld zu erhalten und den Vertrag zu erfüllen. Judith und Niclas stehen nun vor der schweren Entscheidung, selbst in das Kriegsgebiet zu reisen, um ihr Kind nach Hause zu holen.

Der Film "Mein Kind" beleuchtet die schwierige Situation von Paaren, die auf Leihmutterschaft zurückgreifen, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Er zeigt aber auch die Schattenseiten dieses Geschäftsmodells auf und stellt die Frage nach der Verantwortung gegenüber den Leihmüttern, die oft aus prekären Verhältnissen stammen. Der Krieg in der Ukraine verleiht dieser Thematik eine zusätzliche Brisanz und macht deutlich, welchen Gefahren Leihmütter und ihre Kinder ausgesetzt sein können.

Die Idee zu dem Film entstand, als zu Beginn des Krieges Bilder von Leihmüttern und ihren Babys in den Medien auftauchten, die in Kiewer Schutzkellern ausharren mussten. Viele der ausländischen Wunscheltern konnten aufgrund des Krieges nicht einreisen, um ihre Kinder abzuholen. "Erst da rückte ein neues Geschäftsmodell der modernen Reproduktionsmedizin und die Dimensionen, die es bis dahin schon angenommen hatte, ins öffentliche Bewusstsein", erklärt Matthias Pfeifer, Fernsehspiel-Redakteur beim ZDF.

Der Film "Mein Kind" ist ein bewegendes Drama, das die Zuschauer zum Nachdenken anregt. Er zeigt die Verzweiflung kinderloser Paare, die ethischen und moralischen Dilemmata der Leihmutterschaft und die dramatischen Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen.

Quelle: dpa

Weitere Informationen:

Weitere
Artikel