24.10.2024
Linke Krisenmanagement Brychcy bleibt im Amt

Chaostage bei der Linken: Brychcy denkt nicht an Rücktritt

Trotz der anhaltenden Turbulenzen und des Streits über den Umgang mit Antisemitismus in der Partei denkt die Berliner Linke-Vorsitzende Franziska Brychcy nicht an einen Rücktritt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sieht es die Politikerin, die den Landesverband zusammen mit Maximilian Schirmer führt, als ihre Pflicht an, Verantwortung zu übernehmen und die Partei durch die Krise zu führen. "Die Partei erwartet, dass wir uns jetzt nicht wegducken, sondern Verantwortung übernehmen", so Brychcy gegenüber der dpa. Die Priorität liege nun darin, der Partei eine klare Richtung zu weisen und ihre Rolle als soziale Kraft zu stärken.

Die Linke befindet sich in einer schweren Krise, nachdem fünf prominente Abgeordnete, darunter die ehemaligen Senatoren Elke Breitenbach, Klaus Lederer und Sebastian Scheel, aus der Partei ausgetreten sind. Grund für den Eklat ist der anhaltende Streit über den Umgang mit Antisemitismus.

Auslöser der aktuellen Entwicklung war ein Landesparteitag am 11. Oktober, bei dem ein Antrag zur Ablehnung von Antisemitismus heftig diskutiert wurde. Der Antrag, der auch den linken Antisemitismus thematisierte, sorgte für so viel Zündstoff, dass mehrere Delegierte, darunter Lederer und die Bundestagsabgeordnete Petra Pau, die Versammlung vorzeitig verließen.

Brychcy betonte gegenüber der dpa, dass es bisher nur wenige Parteiaustritte im Zusammenhang mit der Antisemitismusdebatte gegeben habe. Man wolle den eingeschlagenen Weg der Aufarbeitung des Parteitags und des Dialogs mit der jüdischen Gemeinschaft fortsetzen. Ein Maßnahmenpaket gegen Antisemitismus soll erarbeitet werden. Die Partei habe bereits eine klare Beschlusslage gegen Antisemitismus.

Obwohl die Berliner Linke im Herbst 2023 nach der Gründung des BSW durch Sahra Wagenknecht einen starken Mitgliederzuwachs verzeichnete, sieht Brychcy keinen Zusammenhang zwischen dieser Entwicklung und den aktuellen Ereignissen. Die neuen Mitglieder kämen aus allen Teilen der Gesellschaft, so Brychcy. Es seien keineswegs radikale Kräfte am Werk. Zudem seien die Delegierten des Parteitags bereits vor Jahren gewählt worden.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/24/linke-vorsitzende-denkt-nicht-an-ruecktritt

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