Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 24. Oktober 2024 berichtete, ist beim Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern jede zehnte Stelle unbesetzt. Eine Sprecherin von Innenminister Christian Pegel (SPD) bestätigte, dass für verschiedene Dienstposten Ausschreibungsverfahren laufen.
Demnach sind derzeit etwa zwölf der über 120 Stellen nicht besetzt. Gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ erklärte Verfassungsschutz-Chef Thomas Krense, ein Grund für die Vakanzen seien langwierige Auswahlverfahren, die zwischen einem halben und einem ganzen Jahr dauern können.
Mit dem Doppeletat 2024/25 wurden den Angaben zufolge zusätzlich zu den bereits bestehenden rund 100 Stellen 23 weitere bewilligt. „Bis auf eine von den 23 sind auch alle ausgeschrieben worden“, zitiert die „Ostsee-Zeitung“ den obersten Verfassungsschützer des Landes.
Gesucht werden dem Bericht zufolge unter anderem:
- Islamwissenschaftler - Psychologen - Historiker - Steuerfahnder - Finanz- und Justizexperten - Fachleute für die allgemeine Verwaltung.Einige der bereits ausgewählten Mitarbeiter sollen in den kommenden Monaten ihren Dienst antreten.
Die personelle Aufstockung des Verfassungsschutzes in Mecklenburg-Vorpommern erfolgt vor dem Hintergrund von Negativ-Schlagzeilen über die Arbeit der Behörde. Ein Gutachten aus dem September 2023 hatte in Folge dessen eine personelle Stärkung des Geheimdienstes empfohlen. Die Negativ-Schlagzeilen betrafen unter anderem Ermittlungspannen im Zusammenhang mit der Mordserie der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU.
Das Fass zum Überlaufen brachten Berichte, wonach der Verfassungsschutz MV mögliche Hinweise zum Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 mit 13 Toten nicht rechtzeitig weitergegeben haben soll. In der Folge wurden die Leitung des Verfassungsschutzes ausgetauscht und umfangreiche Reformen in der Landesbehörde eingeleitet.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/24/beim-verfassungsschutz-mv-ist-jede-zehnte-stelle-unbesetzt
