24.10.2024
Militäreinsatz in Gazastreifen fordert Todesopfer

Tote bei israelischem Angriff auf Flüchtlingslager in Gaza

Ein israelischer Militäreinsatz in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen hat zahlreiche Todesopfer gefordert. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet, starben bei dem Angriff auf ein Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat mindestens 15 Menschen. Unter den Opfern sollen sich auch Frauen und Kinder befinden. Zahlreiche weitere Personen wurden verletzt.

Die israelische Armee bestätigte den Einsatz, gab jedoch an, mehrere Hamas-Kämpfer in dem Gebäude angegriffen zu haben. Die Schule des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA habe den Terroristen als Versteck und Operationsbasis für Attacken auf das israelische Militär gedient. Vor dem Angriff habe man zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der Vorfall ereignete sich inmitten einer angespannten Lage in der Region. Bereits in den Tagen zuvor hatte es mehrere israelische Angriffe auf Ziele im Gazastreifen gegeben. Die israelische Armee rechtfertigt die Angriffe mit der anhaltenden Bedrohung durch die Hamas. Die palästinensische Bevölkerung leidet unter den Folgen der Kämpfe und der israelischen Blockade des Gazastreifens.

Die Vereinten Nationen zeigten sich besorgt über die Eskalation der Gewalt und forderten die Konfliktparteien auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und humanitäres Völkerrecht zu respektieren. UN-Generalsekretär António Guterres betonte, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen dringend humanitäre Hilfe benötige.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete bereits in der vergangenen Woche von der dramatischen Situation im Flüchtlingslager Dschabaliya. Tausende Palästinenser säßen dort fest, da die israelische Armee die Ausreise verweigere. Die Organisation warf Israel vor, die Evakuierung des Lagers angeordnet, aber gleichzeitig Angriffe verübt zu haben, so dass die Menschen das Gebiet nicht sicher verlassen konnten.

Der israelische Oberste Gerichtshof hatte die Regierung am Mittwoch dazu aufgefordert, ein offizielles Verfahren für die Evakuierung kranker und verletzter Zivilisten aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung auszuarbeiten. Die Entscheidung folgte auf eine Petition von drei Menschenrechtsorganisationen.

Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung des Konflikts. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, sich für eine Deeskalation der Lage und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen einzusetzen.

Quellen:

  • Reuters
  • UNRIC
  • dts Nachrichtenagentur
  • tagesschau.de
  • sueddeutsche.de
  • fr.de
  • oldenburger-onlinezeitung.de
  • pfalz-express.de
Weitere
Artikel