23.10.2024
Mut zur Anzeige Gisèle Pelicot im Avignoner Prozess

„Ich bin eine völlig zerstörte Frau“ - Gisèle Pelicot sagt im Avignoner Vergewaltigungsprozess aus

Im aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess von Avignon hat Gisèle Pelicot vor Gericht ausgesagt und dabei ihre Stimme erhoben, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, sagte sie am Mittwoch: "Ich will nicht, dass sie sich schämen. Es ist nicht an uns, sich zu schämen, sondern an ihnen", sagte sie mit Blick auf die Täter.

Die 71-Jährige schilderte vor Gericht, wie sie von ihrem Ehemann über Jahre hinweg mit Medikamenten betäubt und sowohl von ihm als auch von zahlreichen seiner Internetbekanntschaften vergewaltigt wurde.

„Ich bin eine völlig zerstörte Frau“, sagte Pelicot laut der FAZ. „Ich weiß nicht, wie ich darüber je hinwegkommen soll“, fügte sie hinzu. Sie habe sich für einen öffentlichen Prozess eingesetzt, „damit alle Frauen, die vergewaltigt wurden, sich sagen: Frau Pelicot hat es getan, wir können es auch“, erklärte sie. „Sie sollen sich nicht dafür schämen“, bekräftigte sie. Sie hoffe, dass der Prozess dazu beitrage, „die Gesellschaft zu ändern“.

Seit Beginn des Prozesses im September ist Pelicot in Frankreich zu einer Symbolfigur für die Opfer sexualisierter Gewalt geworden. Am vergangenen Wochenende waren im ganzen Land erneut zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um gegen sexualisierte Gewalt zu demonstrieren. „Die Scham muss die Seite wechseln“, skandierten manche von ihnen – ein Argument, mit dem sich Pelicot zuletzt durchgesetzt hatte, als es um die Frage ging, ob die Bilder von den Vergewaltigungen vor Gericht in Anwesenheit von Journalisten und Zuschauern gezeigt werden sollten.

Gisèle Pelicots Ex-Mann Dominique Pelicot hat gestanden, seine Frau von 2011 bis 2020 immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und vergewaltigt zu haben. In mindestens 92 Fällen waren auch fremde Männer beteiligt, die Dominique Pelicot in Internetforen kontaktiert hatte.

Vor Gericht sagte die 71-Jährige, dass sie noch immer nicht verstehe, wie ihr mittlerweile geschiedener Mann ihr das antun konnte. Während ihres gemeinsamen Lebens, das 50 Jahre lang gedauert habe, sei sie eine „glückliche Frau“ gewesen. „Ich versuche zu verstehen, wie dieser Ehemann, der der perfekte Mann war, so weit kommen konnte“, sagte sie. „Wie mein Leben so aus den Fugen geraten konnte. Wie du diese Menschen in unser Haus lassen konntest, obwohl du wusstest, wie sehr ich Partnertausch ablehne“, fügte sie hinzu. Dies sei für sie ein „unermesslicher Verrat“.

In den vergangenen Wochen hatten viele der insgesamt

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