Wenige Tage vor der offiziellen Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl in Mosambik ist die Lage eskaliert. Am Wochenende wurden zwei hochrangige Mitglieder der Oppositionspartei Podemos, die den Kandidaten Venâncio Mondlane unterstützen, erschossen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, ereignete sich der Anschlag in der Nacht zum Samstag auf einer Hauptstraße in Maputo.
Augenzeugenberichten zufolge wurde das Auto, in dem sich die beiden Männer befanden, von zwei Fahrzeugen blockiert. Die Täter hätten sich demnach auf beiden Seiten des Wagens positioniert und das Feuer eröffnet. Mehr als zwei Dutzend Schüsse sollen gefallen sein. Eine weitere Person, die sich auf dem Rücksitz befand, wurde verletzt.
Die mosambikanische Polizei bestätigte den Vorfall, machte aber zunächst keine Angaben zu den Hintergründen der Tat. Die Oppositionspartei Podemos erhob schwere Vorwürfe gegen die Regierung und sprach von einem politisch motivierten Mord. Die Ermordeten seien enge Vertraute von Präsidentschaftskandidat Mondlane gewesen, der bei der Wahl am 19. Oktober gegen den seit langem amtierenden Präsidenten Filipe Nyusi angetreten war.
Mondlane hatte den Wahlkampf der Regierungspartei Frelimo von Beginn an als unfair kritisiert und Wahlbetrug angeprangert. Internationale Beobachter hatten ebenfalls Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung und der Stimmenauszählung festgestellt. Die EU verurteilte die Tötung der Männer in der Hauptstadt Maputo. Eine Untersuchung müsse „die Verantwortlichen für dieses abscheuliche Verbrechen“ vor Gericht bringen, hieß es in einer Mitteilung. Die EU-Wahlbeobachtungsmission hatte am Tag nach der Wahl von „weit verbreiteten und systematischen Unregelmäßigkeiten“ gesprochen.
Bereits im Vorfeld der Wahl war es in Mosambik zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierungspartei und der Opposition gekommen. Die Sicherheitskräfte gingen immer wieder mit Härte gegen Demonstranten vor. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden mehrere Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.
Die Ermordung der beiden Oppositionspolitiker hat die ohnehin angespannte Lage in Mosambik weiter verschärft. Es wird befürchtet, dass es in den kommenden Tagen zu weiteren Gewaltausbrüchen kommen könnte. Die internationale Gemeinschaft hat die Regierungspartei und die Opposition dazu aufgerufen, die Ruhe zu bewahren und den Konflikt friedlich beizulegen.
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