Die Tarifverhandlungen in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie steuern auf einen Arbeitskampf zu. Die IG Metall Küste hat zu Warnstreiks aufgerufen, die bereits ab dem 29. Oktober beginnen sollen. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sollen die Beschäftigten an diesem und weiteren Tagen ihre Arbeit zeitweise niederlegen.
Hintergrund des Aufrufs sind die stockenden Tarifverhandlungen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Branche unter anderem sieben Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Verband Nordmetall, bietet hingegen eine Erhöhung der Entgelte um 1,7 Prozent im kommenden Jahr und um 1,9 Prozent im Jahr 2026. Der Vertrag soll aus Sicht der Arbeitgeber über eine Laufzeit von 27 Monaten abgeschlossen werden.
„Wir werden jetzt mit Warnstreiks den Druck erhöhen, um schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen“, wird der Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, in einer Meldung der Zeit zitiert. Die Gewerkschaft kritisiert das Angebot der Arbeitgeberseite als unzureichend und fordert deutlich höhere Lohnsteigerungen, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten auszugleichen.
Nordmetall kritisiert den Aufruf zu Warnstreiks. „Warnstreiks führen zu Produktionsausfällen und zusätzlichen Kosten“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Nico Fickinger. Dies schade den Betrieben zusätzlich und letztlich auch den Beschäftigten. Anstatt den „angeschlagenen“ Standort zu stärken, schwäche die Gewerkschaft diesen mit ihrem Vorgehen.
Die Tarifverhandlungen betreffen über 130.000 Beschäftigte in den norddeutschen Bundesländern. Zu den wichtigen Unternehmen der Branche, die von den Verhandlungen betroffen sind, gehören unter anderem der Flugzeugbauer Airbus und der Automobilhersteller Mercedes-Benz mit seinem Werk in Bremen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 29. Oktober in Kiel geplant.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/23/aufruf-zu-warnstreiks-in-metall-und-elektroindustrie