Nach einigen schwierigen Zeiten blickt die deutsche Games-Branche wieder etwas positiver in die Zukunft. Eine Umfrage des Branchenverbands Game, an der 187 Entwickler und Publisher im November teilnahmen, ergab, dass 52 Prozent der befragten Unternehmen im kommenden Jahr mit einem positiven Geschäftsverlauf rechnen. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sank der Anteil der Pessimisten um vier Prozentpunkte auf 15 Prozent. Wie die Zeit berichtet, gibt es in Deutschland aktuell rund 800 Spieleunternehmen mit etwa 11.200 Beschäftigten.
Obwohl die Branche im digitalen Zeitalter wächst und die grafischen Möglichkeiten stetig fortschreiten, fließt der Großteil der Ausgaben für Computer- und Videospiele in Deutschland weiterhin an internationale Entwickler. Deutsche Spiele wie "Anno 1800", "Everspace 2" und "Atlas Fallen" generieren weniger als fünf Prozent des Gesamtumsatzes, wie unter anderem dpa-AFX meldet.
Um die deutsche Spieleindustrie zu fördern, gewährte der Bund seit 2020 finanzielle Unterstützung. Diese wurde jedoch im Mai 2023 aufgrund knapper Kassen eingestellt. Zusätzlich belastete das Ende des Corona-Booms die Branche, da die während der Pandemie stark gestiegene Nachfrage nach Spielen zurückging. Auch höhere Zinsen führten zum Rückzug einiger Investoren, wie unter anderem BörsenNEWS.de berichtet.
Der deutsche Computerspielmarkt zählt zwar zu den größten weltweit, wie das Tageblatt berichtet, doch deutsche Studios spielen international nur eine untergeordnete Rolle. Die Branche steht vor der Herausforderung, im globalen Wettbewerb aufzuholen und ihren Marktanteil im Inland zu steigern.
Der game – Verband der deutschen Games-Branche hat mit gamesmap.de ein Online-Verzeichnis der Branche erstellt, das über 1.250 Einträge umfasst. Darunter finden sich mehr als 450 Spieleentwickler und -publisher, 700 Dienstleister aus den Bereichen Medien, Technik und Wirtschaft sowie rund 100 Bildungseinrichtungen mit Games-bezogenen Studiengängen.
Der Jahresreport der deutschen Games-Branche 2019 zeigt, dass die Zahl der Beschäftigten in der Entwicklung und im Vertrieb von Computer- und Videospielen in Deutschland von 2018 auf 2019 um etwa 6 Prozent auf rund 11.014 sank. Bezieht man angrenzende Bereiche wie Fachverkäufer, Journalisten und Wissenschaftler mit ein, sichert die Branche fast 30.000 Arbeitsplätze.