October 3, 2024
Luz im Museum Ludwig Ein Blick auf Kunst und Meinungsfreiheit

Eine Begegnung mit dem von Ermordung bedrohten Cartoonisten Luz im Museum Ludwig

An einem Schließtag, fernab der Öffentlichkeit und unter strengem Personenschutz, traf der französische Comiczeichner Rénald Luzier, besser bekannt unter seinem Pseudonym Luz, im Kölner Museum Ludwig ein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, reist Luz seit dem Attentat auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 nur noch mit Personenschutz. Damals entging er dem Massaker, bei dem elf seiner Kollegen, darunter enge Freunde, ermordet wurden, nur weil er zu spät zur Redaktionskonferenz kam.

Luz zeichnete in der Woche nach dem Attentat das legendäre Titelbild der „Tout est pardonné“-Ausgabe von „Charlie Hebdo“, das den weinenden Mohammed zeigte. Seitdem lebt er zurückgezogen und meidet die Öffentlichkeit.

Das Museum Ludwig, bekannt für seine umfangreiche Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, bot dem französischen Künstler einen geschützten Raum für ein Interview. Der Anlass: Luz’ neues Comic-Album, das sich um ein Bild von Otto Mueller aus der Sammlung des Museums dreht.

Das Museum Ludwig selbst ist ein bedeutender Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus aller Welt. Mit der drittgrößten Picasso-Sammlung der Welt, einer der wichtigsten Sammlungen des Expressionismus und einer international bedeutenden Sammlung zur Fotografie, bietet es einen umfassenden Einblick in die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Neben den Dauerausstellungen präsentiert das Museum Ludwig auch regelmäßig Sonderausstellungen und thematische Reihen. Das Filmforum im Museum, ein bundesweit einzigartiges Modell, bietet ein breites Spektrum an Filmvorführungen, Festivals und Premieren.

Die Begegnung mit Luz im Museum Ludwig war ein seltenes Ereignis. Der Künstler, der durch das Attentat auf „Charlie Hebdo“ unschuldig zum Hassobjekt gemacht wurde, gewährte einen Einblick in sein Leben im Verborgenen und sprach über seine Kunst, die untrennbar mit dem Kampf für Meinungsfreiheit und Satire verbunden ist.

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