Nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt als NATO-Generalsekretär besucht Mark Rutte die Ukraine. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, betonte Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew die Notwendigkeit der weiteren Unterstützung des Landes in seinem Kampf gegen Russland.
Der Besuch Ruttes ist ein starkes Signal der Unterstützung für die Ukraine. Sein Vorgänger, Jens Stoltenberg, hatte sich stets für eine umfassende Unterstützung der Ukraine mit westlichen Waffensystemen eingesetzt. Es ist zu erwarten, dass Rutte diesen Kurs fortsetzen wird. Bereits vor seinem Amtsantritt bei der NATO hatte sich Rutte deutlich dafür ausgesprochen, dass die Ukraine westliche Waffensysteme uneingeschränkt gegen Russland einsetzen können sollte. So wurde unter seiner Führung als Ministerpräsident der Niederlande auch die Lieferung von niederländischen F-16-Kampfflugzeugen an die Ukraine beschlossen.
Bei seinem Amtsantritt am Dienstag hatte Rutte die volle Unterstützung für den Abwehrkampf der Ukraine gegen die russische Invasion bekräftigt. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Ukraine als souveräne, unabhängige, demokratische Nation bestehen kann“, sagte der Niederländer im Hauptquartier der Allianz in Brüssel. Denn eine unabhängige, demokratische Ukraine kämpfe für Frieden und Stabilität in Europa. Wenn Russland in der Ukraine gewinne, würde sich „unsere Sicherheitslage in einem viel schwierigeren Zustand befinden“.
In der Nacht zum Donnerstag griffen ukrainische Kampfdrohnen den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch an. Wie mehrere ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU berichten, zielten die Angriffe auf Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots. Konkrete Angaben zu Schäden wurden nicht gemacht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.
Zuvor hatte der Gouverneur des Gebiets Woronesch, Alexander Gussew, auf Telegram über ukrainische Drohnenangriffe informiert. Demnach seien etwa 30 Drohnen abgefangen worden. An mehr als einem Dutzend Häusern habe es Schäden durch herabstürzende Trümmerteile gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen mittleren Grades in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte angesichts der schwierigen militärischen Lage im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg vom Westen eine entschlossenere Hilfe der internationalen Partner, wie er in seiner abendlichen Videoansprache sagte. Als Vorbild sieht er dabei die Verteidigung Israels gegen die iranischen Raketenangriffe. „Jedes Mal im Nahen Osten während der brutalen iranischen Angriffe sehen wir die Zusammenarbeit der internationalen Koalition“, sagte Selenskyj.
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