Das Programm "Writers in Exile", das seit 25 Jahren verfolgten Schriftstellern Schutz und Unterstützung in Deutschland bietet, steht vor einer Reform. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) plant, das Programm zu überarbeiten, um es "breiter aufzustellen", wie ihr Sprecher mitteilte. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Roth betont die Notwendigkeit, angesichts der weltweiten Krisen und Kriege sowie der Zunahme autoritärer Regime, das Programm weiterzuentwickeln.
Die Schriftstellervereinigung PEN Deutschland, die das Programm bislang verwaltet und die Vergabe von 15 Stipendien in sechs deutschen Städten koordiniert, äußert sich kritisch zu den Plänen. Wie "ZEIT ONLINE" berichtet, warnte PEN Deutschland vor möglichen Budgetkürzungen und zeigte sich besorgt über die geplanten Änderungen. Die Organisation sieht das Programm als "Aushängeschild der Bundesrepublik Deutschland" und lobt die effiziente und professionelle Arbeit der eigenen Geschäftsstelle, die das Programm seit Jahren betreut.
Besonders die mögliche Verlagerung des Programms an eine andere öffentlich geförderte Kultureinrichtung stößt auf Widerstand. PEN Deutschland appelliert an die Bundesregierung und die Kulturstaatsministerin, das Programm beim PEN-Zentrum zu belassen. Eine Verlagerung des Programms wäre laut PEN "organisatorisch, inhaltlich und wirtschaftlich ineffektiv" und würde die "erfolgreiche Arbeit der letzten 25 Jahre aufs Spiel setzen", so die Organisation in einer Mitteilung.
Der Sprecher von Kulturstaatsministerin Roth kündigte an, dass in den kommenden Monaten Gespräche mit Literaturhäusern und anderen Organisationen, die Künstlerresidenzen und -stipendien vergeben, geführt werden sollen. Auch mit dem PEN Deutschland sollen die Gespräche fortgesetzt werden. Ziel sei es, das Programm zu stärken und die Aufgaben "gegebenenfalls auf mehrere Schultern zu verteilen", so der Sprecher. Er betonte jedoch, dass auch 2025 mindestens genauso viele Stipendien für Schriftsteller im Exil vergeben werden sollen wie im laufenden Jahr.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/03/streit-um-stipendienprogramm-fuer-autoren
https://www1.wdr.de/kultur/kulturnachrichten/pen-writers-in-exile-streit-100.html
https://www.rnd.de/panorama/writers-in-exile-roth-will-stipendienprogramm-fuer-autoren-breiter-aufstellen-4J42IAUU2BKWFF6AAW2XTBKP6U.html
https://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/2024/10/03
https://www.n-tv.de/ticker/Streit-um-Stipendienprogramm-fuer-Autoren-article25268644.html
https://sao.de/panorama/weimar-preis-fur-kulturmanager-kauffmann-3926826
https://www.mz.de/panorama/brandattacke-auf-polizeiwagen-nach-palastina-demo-in-wedding-3926823
https://www.wnoz.de/nachrichten/
