October 1, 2024
Jimmy Carter: Ein Jahrhundert im Dienst für Frieden und Menschlichkeit

Jimmy Carter: Ein Leben für den Frieden – 100. Geburtstag des ehemaligen US-Präsidenten

Am heutigen 1. Oktober feiert der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter seinen 100. Geburtstag. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist Carter der älteste noch lebende frühere US-Präsident. Trotz seines hohen Alters und seines angeschlagenen Gesundheitszustandes hat er noch ein wichtiges Ziel vor Augen: die Wiederwahl von Kamala Harris zur Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten.

Seinem Sohn Chip soll Carter laut einem Bericht der «Atlanta Journal Constitution» vor einigen Wochen anvertraut haben, dass er versuche, bis zur Wahl am 5. November durchzuhalten, um Harris seine Stimme geben zu können. Carter, der sich seit einiger Zeit in häuslicher Pflege befindet, wünscht sich laut seinem Enkel Jason ein endgültiges Ende der Ära Trump.

Vom Erdnussfarmer zum Präsidenten

Jimmy Carters Lebensweg ist eng mit dem Bundesstaat Georgia verbunden. In einfachen Verhältnissen auf einer Farm ohne Strom und fließendes Wasser aufgewachsen, führte ihn sein Weg vom Erdnussfarmer und Nuklearingenieur in das höchste Amt der USA. 1976 gewann er die Präsidentschaftswahl, musste sich jedoch nach nur einer Amtszeit 1980 dem Republikaner Ronald Reagan geschlagen geben.

Eine umstrittene Präsidentschaft und ein bedeutendes Erbe

Carters Präsidentschaft war von Krisen und Rückschlägen geprägt, darunter die Geiselnahme in Teheran und der sowjetische Einmarsch in Afghanistan. Trotz des historischen Friedensabkommens von Camp David zwischen Ägypten und Israel blieb ihm eine zweite Amtszeit verwehrt.

Doch Carter fand seine Bestimmung in der Zeit nach seiner Präsidentschaft. Als unermüdlicher Vermittler in internationalen Konflikten und engagierter Kämpfer für Menschenrechte erlangte er weltweite Anerkennung. 1982 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Rosalynn das Carter Center, das sich für Demokratie, Menschenrechte und wirtschaftliche Entwicklung einsetzt. Für sein unermüdliches Engagement wurde ihm 2002 der Friedensnobelpreis verliehen.

Rückkehr zu den Wurzeln und ein schwerer Verlust

Nach seiner Zeit in Washington kehrte Carter in seinen Heimatort Plains zurück, wo er jedes Jahr beim Erdnussfestival gefeiert wird. Ende letzten Jahres musste er jedoch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Seine Frau Rosalynn, mit der er 77 Jahre lang verheiratet war, verstarb im Alter von 96 Jahren.

Jimmy Carter, der am 1. Oktober seinen 100. Geburtstag feiert, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Von einem einfachen Erdnussfarmer aus Georgia stieg er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten auf. Auch wenn seine Präsidentschaft von Krisen überschattet war, hat er sich als Friedensvermittler und Menschenrechtsaktivist einen Namen gemacht, der weit über die Grenzen der USA hinaus Anerkennung findet.

Quellen:

  • dpa
  • Atlanta Journal Constitution
Weitere
Artikel