Am Hamburger Hauptbahnhof ist es am Mittwoch zu einem Großeinsatz gekommen, nachdem bei einem Mann der Verdacht auf eine Infektion mit dem Marburg-Virus aufkam. Der Mann, bei dem es sich nach übereinstimmenden Medienberichten um einen Medizinstudenten Mitte 20 handelt, war zuvor in Ruanda und hatte dort in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden. Wie die Hamburger Sozialbehörde mitteilte, reiste der Mann mit einer Begleitperson in der Nacht zu Mittwoch mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt und von dort mit einem ICE weiter nach Hamburg.
Während der Zugfahrt entwickelte der Mann grippeähnliche Symptome und kontaktierte Ärzte in Hamburg. Das zuständige Gesundheitsamt entschied daraufhin, den Mann und seine Begleitperson noch am Hauptbahnhof zu isolieren und mit einem Infektionsrettungswagen der Feuerwehr in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) zu bringen. Dort werden sie nun medizinisch untersucht.
Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, habe der Mann grippeähnliche Symptome und leichte Übelkeit gehabt, aber kein Fieber. Im UKE wurden umgehend alle medizinisch notwendigen Untersuchungen eingeleitet. Innerhalb von 24 Stunden könne im Regelfall eine Vielzahl von Krankheiten diagnostiziert werden, so die Sozialbehörde.
Das Marburg-Virus ist ein hochansteckendes und gefährliches Virus, das beim Menschen schweres Fieber und innere Blutungen verursachen kann. Die Sterblichkeitsrate liegt bei bis zu 88 Prozent. Die Übertragung des Virus erfolgt durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Infizierten.
Vorsorglich wurden die Kontaktdaten der Zugreisenden, die möglicherweise Kontakt zu den beiden Personen hatten, aufgenommen. Laut Deutscher Bahn saßen durchschnittlich 275 Reisende in dem Zug. Quarantänemaßnahmen seien aktuell nicht notwendig, teilte die Behörde mit.
In Ruanda war es erst kürzlich zu einem Ausbruch des Marburg-Fiebers gekommen. Bisher sind dort nach offiziellen Angaben elf Patienten an der Viruserkrankung gestorben. Insgesamt wurden 36 Fälle bestätigt. Die meisten Infizierten gehören dem medizinischen Personal an.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/hamburg-verdacht-auf-marburg-virus-110023437.html
- https://www.deutschlandfunk.de/verdacht-auf-marburg-virus-bei-zwei-personen-in-hamburg-106.html
