October 3, 2024
Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg entkräftet

Der Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg hat sich nicht bestätigt, wie die Sozialbehörde mitteilte.

Wie die Zeit berichtet, hatte einer der beiden Patienten kurz zuvor in einem Krankenhaus in Ruanda gearbeitet, in dem auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden.

Der Medizinstudent, der Kontakt zu einer erkrankten Person hatte, wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiter beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) geplant, im Anschluss eine häusliche Isolation unter Aufsicht des zuständigen Gesundheitsamtes. Auch die Begleitperson wird über das Wochenende im UKE beobachtet. Während der Rückreise von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg bestand demnach zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitreisende in der Bahn und im Flugzeug.

Was ist das Marburg-Virus?

Das Marburg-Virus ist anders als etwa Corona- oder Grippeviren nicht über die Luft übertragbar. Menschen können sich nur anstecken, wenn sie engen Kontakt zu schwer erkrankten Personen oder Verstorbenen beziehungsweise deren Körperflüssigkeiten haben, wie es beim Robert Koch-Institut (RKI) heißt. Bei normalen Begegnungen mit Menschen im öffentlichen und privaten Raum bestehe kein Risiko. «Auch in Flugzeugen wurde eine Übertragung von Marburg- oder Ebolaviren noch nie dokumentiert.»

Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei bisherigen Ausbrüchen in Afrika rund 25 bis 90 Prozent der Erkrankten. 

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Fall der Krankheit mehr in Deutschland. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Wie kam es zu dem Verdacht in Hamburg?

Die beiden in Hamburg behandelten Menschen waren in der Nacht zu Mittwoch laut Behörde mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort mit einem Zug in die Hansestadt gefahren. Während der Reise nahm der Student Kontakt mit Ärzten auf, weil er Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt, und ihm sei leicht übel gewesen, hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt. Fieber habe er nicht gehabt. Fieber ist ein Hauptsymptom des Marburg-Fiebers.

Quellen:

    - https://www.zeit.de/news/2024-10/03/verdacht-auf-marburg-virus-in-hamburg-nicht-bestaetigt - www.hamburg.de - www.br.de - www.welt.de - www.rnd.de - www.n-tv.de - www.t-online.de - www.deutschlandfunk.de
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