Nach dem tödlichen Vorfall auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend, bei dem mindestens zwei Menschen, darunter ein kleines Kind, ihr Leben verloren, haben die USA Deutschland ihre Unterstützung zugesichert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, kondolierte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, den Familien der Opfer und bekräftigte die Solidarität der USA mit Deutschland. Er bezeichnete Deutschland als einen der wichtigsten Partner und engsten Verbündeten und unterstrich die gemeinsame Verurteilung jeglicher Gewalt. Die Zeit berichtet zudem von Schock und Trauer in den USA über den Angriff.
Die Polizei meldete 15 Schwerverletzte und insgesamt über 60 Verletzte. Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien mit Wohnsitz und Arbeitsplatz in Bernburg, wurde vor Ort festgenommen. Laut Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) war der Mann den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt. Für die Tat benutzte er laut Haseloff einen Mietwagen. Das saudi-arabische Außenministerium verurteilte die Tat. Die Ermittlungsbehörden gehen derzeit von einem Einzeltäter aus und prüfen alle möglichen Motive. T-online zitiert eine Polizeisprecherin mit den Worten: "Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht."
Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) werden heute nach Magdeburg reisen, um den Einsatzkräften zu danken und ihr Mitgefühl auszudrücken. Für den Abend ist ein Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom geplant. Oberbürgermeisterin Simone Borris zeigte sich tief bestürzt und sprach von einer Katastrophe für die Stadt, Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland. Die Stadt Magdeburg hat beschlossen, alle Kultureinrichtungen in den nächsten Tagen geschlossen zu halten.
Brandenburg prüft nach dem Angriff verstärkte Sicherheitsvorkehrungen für die eigenen Weihnachtsmärkte. Innenministerin Katrin Lange (SPD) kündigte Beratungen der Sicherheitsbehörden des Landes für heute an. Brandenburg bot Sachsen-Anhalt außerdem umfassende Unterstützung an, darunter Kapazitäten im Uniklinikum Brandenburg an der Havel. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke äußerten ihre Bestürzung und Trauer. Woidke erinnerte an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor acht Jahren und sagte: "Die heutigen Nachrichten reißen alte Wunden auf."
Neben den Beileidsbekundungen aus den USA und Brandenburg gab es auch internationale Reaktionen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach Bundeskanzler Scholz sein Beileid aus. Auch die Vereinten Nationen zeigten sich schockiert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte den Angriff als brutale und feige Tat und forderte Aufklärung und eine harte Bestrafung.
Quellen: