Berlin begeht den 35. Jahrestag des Mauerfalls mit einem vielfältigen Programm, das Gedenken und Feierlichkeiten vereint. Wie die Zeit (Zeit Online, 8. November 2024) berichtet, steht im Zentrum der Veranstaltungen eine imposante Open-Air-Installation entlang des ehemaligen Mauerverlaufs.
Die Installation besteht aus 5.000 Plakaten, die sich über vier Kilometer von der Invalidenstraße über Reichstag, Brandenburger Tor und Potsdamer Platz bis zur Axel-Springer-Straße erstrecken. Die Plakate, die im Rahmen von Workshops in Schulen, Kirchengemeinden, Vereinen und Kulturprojekten entstanden sind, spiegeln die Forderungen der Demonstranten von 1989 wider und verbinden sie mit den Wünschen der heutigen Generation. Das Motto der Aktion: "Wir halten die Freiheit hoch".
Der Aufbau der Installation dauerte mehrere Tage und lockte bereits vor der offiziellen Eröffnung zahlreiche Besucher an, darunter viele Touristen. Entlang der Strecke informieren Multimedia-Präsentationen und kleine Ausstellungen über die Ereignisse des Wendeherbstes und Themen wie Flucht und Mitbestimmung. Am Samstag, dem eigentlichen Jahrestag des Mauerfalls, ist ein Konzert mit Hunderten von Musikern geplant, die den "Soundtrack der Freiheit" spielen werden.
Neben der zentralen Installation finden in der gesamten Stadt weitere Veranstaltungen statt. Die Stiftung Berliner Mauer bietet ein Sonderprogramm unter dem Motto "Revolution erinnern | Demokratie gestalten" an (visitBerlin Pressemitteilung). Auch Ausstellungen, wie die Fotoausstellung im C/O Berlin und die Ausstellung "Hin und Weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" im Humboldt Forum, laden zum Besuch ein.
Am 10. November wird auf dem "Campus für Demokratie" auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale in Lichtenberg ein Programm zur Auseinandersetzung mit dem Mauerfall und seinen Folgen angeboten. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildet ein Konzert der russischen Punkband Pussy Riot (rbb24, 5. November 2024).
Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße bietet Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der Teilung auseinanderzusetzen. Hier sind Teile der originalen Mauer, des Grenzstreifens und ein Wachturm erhalten. Auch der Invalidenfriedhof, durch den die Grenze verlief, erinnert an die Opfer der Teilung.
Die Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag des Mauerfalls sollen nicht nur an die historischen Ereignisse erinnern, sondern auch die Bedeutung von Freiheit und Demokratie für die heutige Gesellschaft betonen. In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spaltung und populistischer Tendenzen ist es wichtig, die Erinnerung an die friedliche Revolution wachzuhalten und für die Werte der Demokratie einzustehen, so Kultursenator Joe Chialo (tagesschau.de, 5. November 2024).
