Ab September 2024 wird in Hessen ein innovatives Pilotprojekt zur Medienerziehung für Kleinkinder in Kindertagesstätten (Kitas) starten. Dieses Programm ist das Ergebnis einer Initiative der Techniker Krankenkasse (TK) und trägt den Namen „Webbyversum“. Ziel des Projektes ist es, bereits den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft die notwendigen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln und somit frühzeitig das Bewusstsein für einen gesunden Medienkonsum zu fördern.
Die rasante Entwicklung der digitalen Medien hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben von Kindern. Die TK sieht die Notwendigkeit, Kinder bereits im Vorschulalter an den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Medien heranzuführen. Das Projekt „Webbyversum“ hat zum Ziel, den Kindern einen souveränen und gesunden Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen. In der heutigen Zeit, in der Medien omnipräsent sind, ist es entscheidend, dass Kinder lernen, wie sie diese sinnvoll und nicht übermäßig nutzen können.
Das Pilotprojekt wird in insgesamt sieben Bundesländern durchgeführt, wobei in Hessen zwölf Kitas aktiv teilnehmen werden. Neben der Techniker Krankenkasse sind die Universität Greifswald und der Verein Blickwechsel in das Projekt involviert. Der Verein Blickwechsel wird die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas schulen, um sicherzustellen, dass sie im Umgang mit den bereitgestellten Materialien und Medien kompetent sind.
Ein zentrales Element des Projekts ist die spielerische Vermittlung von Medienkompetenz. Dazu wird eine spezielle App entwickelt, die es den Kindern ermöglicht, ihre zuvor auf Papier gemalten Tiere abzufotografieren und in einen virtuellen Bauernhof einzufügen. Diese interaktive Methode soll das kreative Denken und die digitale Kreativität der Kinder fördern.
Zusätzlich wird ein Buch vorgestellt, das die Geschichte eines Mädchens erzählt, das so vertieft in ihr Smartphone ist, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Familienhundes, der gerne mit ihr spielen würde, übersieht. Diese Erzählung soll den Kindern die Bedeutung von echtem Spiel und zwischenmenschlicher Interaktion näherbringen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Gesundheitsprävention. Die TK verfolgt das Ziel, gesundheitliche Folgen, die durch übermäßigen Medienkonsum entstehen können, zu minimieren. Die frühzeitige Medienerziehung soll dazu beitragen, dass Kinder ein Bewusstsein für den eigenen Medienkonsum entwickeln und in der Lage sind, gesunde Grenzen zu setzen.
Die Universität Greifswald wird die Ergebnisse des Projekts evaluieren, um die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen für zukünftige Projekte vorzunehmen. Das Feedback der beteiligten Kitas und der Eltern spielt dabei eine entscheidende Rolle.
„Webbyversum“ ist ein vielversprechendes Beispiel dafür, wie frühkindliche Bildung mit den Herausforderungen der digitalen Welt verknüpft werden kann. Es steht zu hoffen, dass durch solche Initiativen die Medienkompetenz von Kindern gestärkt wird und sie somit besser auf die digitale Zukunft vorbereitet sind.
Insgesamt zeigt das Pilotprojekt „Webbyversum“, wie wichtig es ist, Kinder bereits in der frühen Kindheit an den Umgang mit digitalen Medien heranzuführen. Durch die Kombination aus spielerischem Lernen und gezielter Schulung der Erzieherinnen und Erzieher wird angestrebt, eine Generation von Kindern zu fördern, die in der Lage ist, Medien kritisch zu hinterfragen und verantwortungsvoll zu nutzen. Dies ist nicht nur für die persönliche Entwicklung der Kinder von Bedeutung, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt, die zunehmend von digitalen Medien geprägt wird.
