28.10.2024
Mehrere Schusswaffenvorfälle in Hamburg lösen Forderung nach mehr Polizeipräsenz aus

Nach den tödlichen Schüssen vom Wochenende in Hamburg-Billstedt und einem Schwerverletzten in Hamburg-Rahlstedt fordert der Chef der Polizeigewerkschaft Hamburg, Horst Niems, mehr Personal für Schwerpunkteinsätze an Kriminalitätsschwerpunkten. Taten wie am Samstag in Billstedt, bei der ein 34-Jähriger durch Schüsse und Stiche tödlich und ein 30-Jähriger schwer verletzt worden waren, seien ein "Alarmzeichen", sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Auch in Rahlstedt war am Wochenende ein 23-jähriger Mann durch Schüsse schwer verletzt worden. Am Wochenende zuvor war in einem Wohnhaus in der Hamburger Neustadt ein 31-Jähriger von einem Unbekannten erschossen worden.

Taten weisen laut Gewerkschaftschef auf Bandenkriminalität hin

Es sei offensichtlich, dass es sich oftmals um Streitigkeiten im kriminellen Milieu handele. "Die Polizei muss an den Kommissariaten in den Stadtteilen so ausgestattet sein, dass erkannte Treffpunkte Krimineller regelmäßig mit Schwerpunkteinsätzen kontrolliert werden können", forderte Niems.

Zwar seien solche Taten in Hamburg nicht an der Tagesordnung. "Es ist jedoch zu befürchten, dass diese Taten einen Hintergrund in der Bandenkriminalität haben. Wenn Banden ihre Streitigkeiten auf offener Straße austragen und Schusswaffen und Messer einsetzen, dann muss das ein Alarmzeichen sein", sagte er.

Ermittlungen zu Bluttaten dauern an - 37-Jähriger in U-Haft

Nach den Schüssen vom vergangenen Wochenende ist die Polizei weiter auf der Suche nach Hintergründen und Tätern. In Billstedt waren die beiden 34 und 30 Jahre alten Männer am Samstagnachmittag mit Schuss- und Stichverletzungen in einem Mehrfamilienhaus gefunden worden. Anwohner hatten von einem lautstarken Streit und Knallgeräuschen gesprochen. Für den 34-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Ein tatverdächtiger 37-Jähriger war vor Ort festgenommen worden. Gegen den türkischen Staatsangehörigen sei inzwischen Haftbefehl wegen Verdachts auf Totschlag und versuchten Totschlag erlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. In der Nähe des Tatorts hatten die Ermittler eine Pistole gefunden. Die Ermittlungen dauerten an.

In Rahlstedt war in der Nacht zum Sonntag auf offener Straße mehrfach auf einen 23-Jährigen geschossen worden, als dieser vor dem Haus seiner Lebensgefährtin aus dem Auto stieg. Er wurde laut Polizei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Täter waren im Anschluss in einem Auto davongefahren. Trotz Großfahndung konnten sie entkommen. Auch hier waren die Hintergründe zu Wochenbeginn noch unklar.

Der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, äußerte sich im Sport1-Doppelpass zu der aktuellen Situation und bestätigte, dass sich der Verein mit der Verpflichtung von Offensivspielern beschäftige. "Wir beschäftigen uns natürlich mit offensiven Spielern", sagte Göttlich. "Aber diejenigen, die tatsächlich einen Unterschied machen würden, bewegen sich in einer Größenordnung von fünf Millionen Euro. So viel haben wir nicht."

Die Häufung von Gewaltverbrechen in Hamburg hat eine Debatte über die Sicherheitslage in der Hansestadt ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei fordert mehr Personal und Ressourcen, um der Kriminalität wirksamer entgegentreten zu können. Die Bürgerschaft wird sich in den kommenden Wochen mit dem Thema befassen.

Quelle: dpa, https://www.zeit.de/news/2024-10/28/mehr-schwerpunkteinsaetze-nach-toedlichen-schuessen-gefordert, https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/kriminalitaet--mehr-schwerpunkteinsaetze-nach-toedlichen-schuessen-gefordert-35179356.html, https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/Portugiese-im-Gespr%C3%A4ch-FC-St.-Pauli-sucht-St%C3%BCrmer-id1211051.html

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