Mit einer fulminanten Rede konnte CDU-Chef Friedrich Merz die Delegierten des CSU-Parteitags in Augsburg für sich gewinnen. Selbst CSU-Chef Markus Söder zeigte sich beeindruckt und sicherte Merz seine volle Unterstützung im bevorstehenden Bundestagswahlkampf zu. Doch trotz des erfolgreichen Auftritts bei der Schwesterpartei und der aktuellen Stärke der Union in den Umfragen ist Merz der Weg ins Kanzleramt noch lange nicht sicher.
„Du kannst dich auf die CSU verlassen“, versprach Söder dem CDU-Chef auf dem Parteitag. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sei es Merz gelungen, die Delegierten davon zu überzeugen, der richtige Kandidat für die Union zu sein. Zudem habe er sich den Respekt von Söder erarbeitet – etwas, das weder Angela Merkel noch Armin Laschet in diesem Ausmaß gelungen sei.
Söder selbst hatte bereits im Vorfeld seinen Verzicht auf eine erneute Kanzlerkandidatur erklärt und sich hinter Merz gestellt. Auch andere potenzielle Konkurrenten wie Hendrik Wüst hatten frühzeitig ihre Unterstützung für den CDU-Chef signalisiert.
Die Geschlossenheit der Union und die Schwäche der Ampel-Koalition lassen Merz derzeit als klaren Favoriten auf das Kanzleramt erscheinen. Dennoch bleiben einige Hürden auf dem Weg zur Macht.
Zum einen ist da die Frage nach dem Wahlprogramm. Während Merz in seinen Reden klare Kante gegen die Regierung und insbesondere die Grünen zeigt, bleiben konkrete Inhalte und Visionen für eine mögliche Regierungszeit oft vage. Die Süddeutsche Zeitung merkt an, dass das Programm der CDU „an vielen wichtigen Stellen noch ziemlich schwammig“ sei. Um nicht nur die CSU, sondern auch die Wähler zu überzeugen, müsse Merz hier dringend nachbessern.
Zum anderen ist da die Figur Merz selbst. Während er bei der Parteibasis der CDU große Zustimmung genießt, kommt er bei jungen Wählern, Frauen und dem liberal-bürgerlichen Lager weniger gut an. Sein Auftreten wird oft als kühl und distanziert wahrgenommen, seine Politik als rückwärtsgewandt und konservativ.
Ob es Merz gelingt, diese Hürden zu überwinden und die Wähler von sich zu überzeugen, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Bis dahin bleibt der Ausgang der Bundestagswahl spannend.
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