Die Ski-Legende Lindsey Vonn hat nach fast sechs Jahren Pause ein beeindruckendes Comeback im alpinen Ski-Weltcup gefeiert. Beim Super-G in St. Moritz erreichte die 40-jährige Amerikanerin, die ihre Karriere 2019 nach Verletzungen und WM-Bronze beendet hatte, auf Anhieb den 14. Platz und damit Weltcup-Punkte (dpa). Bemerkenswert ist, dass Vonn mittlerweile mit einem künstlichen Kniegelenk fährt.
Den Sieg in St. Moritz sicherte sich die Österreicherin Cornelia Hütter mit einem deutlichen Vorsprung von 1,18 Sekunden. Lara Gut-Behrami aus der Schweiz und die Italienerin Sofia Goggia belegten die Plätze zwei und drei (LAOLA1.at). Die Basler Zeitung berichtete ebenfalls über Hütters Triumph und Gut-Behramis zweiten Platz bei ihrem Heimrennen. Gut-Behrami zeigte sich laut der Basler Zeitung zwar mit ihrer Leistung insgesamt zufrieden, ärgerte sich aber über einen Fahrfehler im unteren Teil der Strecke.
Die besten deutschen Fahrerinnen waren Emma Aicher auf Rang 16 und Kira Weidle auf Platz 22. Weidle erklärte gegenüber der ARD, dass sie aufgrund von Knieproblemen und Trainingsrückstand nicht ihr volles Potenzial abrufen konnte und ihr das nötige Selbstvertrauen fehlte. Am Sonntag findet ein weiterer Super-G statt.
Für Vonn war es das erste Weltcup-Rennen seit 2141 Tagen. Zuvor war sie bereits als Vorläuferin bei den Super-G-Rennen in Beaver Creek gestartet (Trierischer Volksfreund). Damals hatte sie laut Volksfreund ihr Ziel formuliert: "Mein Plan ist ganz klar, wieder dahin zu kommen, wo ich schon einmal war." In St. Moritz startete Vonn mit der Nummer 31. Bei guten Bedingungen fuhr sie zunächst zurückhaltend, steigerte sich dann aber im Laufe des Rennens und zeigte sich im Ziel sichtlich erfreut. ARD-Experte Felix Neureuther lobte Vonns Rückkehr als "großartiges Comeback".
Vonns Rückkehr in den Weltcup hat große Aufmerksamkeit erregt (Sportschau). Der US-Skiverband beantragte für die 40-Jährige eine Wildcard für die Super-G-Rennen in St. Moritz (Sportschau). Da Vonn in den Speed-Disziplinen startet, muss sie ihre FIS-Punkte auf unter 80 pro Disziplin reduzieren. Um die nötige Startberechtigung für den Weltcup zu erhalten und gleichzeitig ihr künstliches Kniegelenk zu testen, plant sie, in Nordamerika an kleineren FIS-Rennen teilzunehmen. Hätte der Start in St. Moritz nicht geklappt, wäre laut Sportschau ein Weltcup-Einstieg im Januar in Cortina d'Ampezzo möglich gewesen.
Das Comeback der ehemaligen Speed-Queen wird jedoch nicht nur positiv bewertet. Ehemalige Skistars wie Michaela Dorfmeister, Markus Wasmeier, Franz Klammer und andere äußerten Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Risiken (Sportschau). Vonn selbst erklärte gegenüber der New York Times, dass sie sich der Gefahren bewusst sei, aber die Leidenschaft für den Sport und das akzeptierte Risiko überwiegen.
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