Meta Platforms (ehemals Facebook) rüstet sich für die politische Bühne und hat Joel Kaplan zum Leiter der Abteilung Global Affairs ernannt. Der prominente Republikaner und ehemalige Mitarbeiter von George W. Bush übernimmt damit eine Schlüsselposition in der politischen Strategie des Konzerns. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, war Kaplan unter Bush als stellvertretender Stabschef tätig und verfügt über ein weitreichendes Netzwerk in der Politik. Dieser Schritt erfolgt im Kontext der bevorstehenden zweiten Amtszeit von Donald Trump, zu dem Kaplan laut FAZ persönliche Beziehungen unterhält. Dies belegen Fotos, die Kaplan nach einem Treffen mit Trump und dem zukünftigen Vizepräsidenten J.D. Vance an der New Yorker Börse auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte. Die FAZ zitiert Kaplan, der sich „geehrt“ fühlte, bei diesem Treffen dabei gewesen zu sein.
Kaplans Ernennung zum Politik-Chef ist vielsagend. Das Verhältnis zwischen Meta und der Trump-Regierung ist seit Jahren angespannt, wie tagesschau.de berichtet. Republikaner werfen Meta vor, konservative Stimmen zu zensieren. Die zweijährige Sperre Trumps von Facebook nach dem Sturm auf das Kapitol 2021 wird von vielen als Beleg dafür angesehen. Kaplans Vorgänger, der ehemalige britische Vizepremier Nick Clegg, verlässt das Unternehmen, wie übereinstimmende Berichte unter anderem von tagesschau.de und klamm.de bestätigen.
Kaplan ist seit 2011 bei Meta und war zuletzt Cleggs Stellvertreter. Seine Beförderung könnte, so tagesschau.de, ein strategischer Schachzug sein, um die Beziehungen zu Trump zu verbessern. Meta versucht, die in den letzten Jahren entstandenen Spannungen abzubauen. Trump hatte Facebook im Wahlkampf als "Feind des Volkes" bezeichnet und Zuckerberg mit Gefängnis gedroht. Trotz dieser Vorwürfe reiste Zuckerberg nach der Wahl zu einem Treffen mit Trump nach Florida, und Meta spendete eine Million Dollar für Trumps Vereidigungszeremonie, berichtet tagesschau.de. Auch andere Tech-Milliardäre wie Jeff Bezos und Elon Musk suchen die Nähe zu Trump, wie tagesschau.de ebenfalls berichtet.
Die Personalie Kaplan unterstreicht die Bedeutung politischer Beziehungen für Technologieunternehmen wie Meta. Die politische Landschaft in den USA beeinflusst die Geschäftsbedingungen und Regulierungen, denen diese Unternehmen unterliegen. Mit Kaplan an der Spitze der politischen Abteilung positioniert sich Meta für die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung und versucht, die bestehenden Konflikte zu lösen. Die langfristigen Auswirkungen dieser Strategie bleiben abzuwarten.
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