4.11.2024
Milliardenloch im Dach Niedersachsens Hochschulen im Sanierungsnotstand
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Niedersachsens Hochschulen im Sanierungsnotstand

Der Sanierungsbedarf an Niedersachsens Hochschulen erreicht alarmierende Ausmaße. Wie die „Zeit“ am 4. November 2024 berichtete, fordern die Hochschulen dringend mehr finanzielle Unterstützung vom Land, um dem fortschreitenden Verfall der Gebäude entgegenzuwirken. Die Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz und Präsidentin der Universität Osnabrück, Susanne Menzel-Riedl, warnte in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vor den dramatischen Folgen, sollte die Politik nicht schnell handeln: „Wir brauchen eine Lösung, denn wenn wir weitere vier oder acht Jahre nicht reagieren, dann werden wir die bauliche Situation nicht mehr lösen können.“

Ein Gutachten der Landeshochschulkonferenz aus dem Jahr 2020 bezifferte den Sanierungs- und Modernisierungsbedarf bereits auf 4,3 Milliarden Euro. Wie die „Zeit“ berichtet, liegt aktuell keine neuere Schätzung vor. Menzel-Riedl geht jedoch davon aus, dass der Bedarf angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen im Bausektor inzwischen deutlich höher liegt.

Auch der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Volker Epping, äußerte sich in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ besorgt über die Situation. Er kritisierte, der Staat habe seine Infrastruktur verrotten lassen, und die Hochschulen seien ein Teil davon. Allein an der Leibniz Universität Hannover befänden sich 50 Gebäude in der engeren Sanierungsplanung. Die Kosten dafür schätzt Epping auf mindestens 600 Millionen Euro – ohne die energetische Sanierung. Die steigenden Baukosten verschärfen die Situation zusätzlich.

Die finanziellen Engpässe zwingen die Leibniz Universität Hannover bereits jetzt zu drastischen Sparmaßnahmen. Wie Epping berichtete, müsse die Universität bereits bei Professuren und anderem Personal einsparen. Er betonte, die Unterfinanzierung sei der Landesregierung bekannt, und forderte eine höhere Grundfinanzierung sowie ein angemessenes Budget für die Sanierung der Gebäude. Ähnliche Probleme dürften auch an anderen niedersächsischen Hochschulen bestehen, wie verschiedene Medienberichte nahelegen. So berichtete beispielsweise die „Braunschweiger Zeitung“ am 20. August 2024 über den Sanierungsstau an der TU Braunschweig, der sich auf über 700 Millionen Euro beläuft.

Die prekäre Lage der Hochschulinfrastruktur gefährdet nicht nur die Qualität von Forschung und Lehre, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Niedersachsens als Wissenschaftsstandort. Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung auf die dringenden Appelle der Hochschulen reagiert und welche Maßnahmen sie ergreifen wird, um den Sanierungsstau nachhaltig zu beheben.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-11/04/niedersachsens-hochschulen-beklagen-sanierungsstau
  • https://www.sueddeutsche.de/bildung/bildung-niedersachsens-hochschulen-beklagen-sanierungsstau-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241104-930-278243
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/bildung--niedersachsens-hochschulen-beklagen-sanierungsstau-35196640.html
  • https://www.mwk.niedersachsen.de/startseite/land-geht-sanierungsstau-an-den-hochschulen-an-155689.html
  • https://www.sat1regional.de/rauchwolke-ueber-hannover-mobile-toiletten-in-brand/
  • https://www.sat1regional.de/herbertstrasse-in-hamburg-abbau-der-beruehmten-tore-hat-begonnen/
  • https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article407058550/niedersachsens-hochschulen-wie-land-und-tu-die-lage-sehen.html
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/nordrhein-westfalen/verkehr--technische-probleme-beim-rrx-35196664.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
  • https://www.studieren-in-niedersachsen.de/newsuebersicht.html
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