Der Online-Handel boomt und damit auch die Anzahl der Pakete. Für Verbraucher bedeutet das oft, verschiedene Abholstationen oder Paketshops anfahren zu müssen. Eine Lösung für dieses Problem bieten sogenannte Universalpaketstationen, die von verschiedenen Paketdienstleistern genutzt werden können. Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist das österreichische Start-up Myflexbox.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, plant Myflexbox, sein Netzwerk in Deutschland bis Ende des Jahres auf 1000 Stationen zu verdoppeln. Aktuell gibt es knapp 500 dieser weißfarbigen „Myflexboxen“, die unter anderem in Frankfurt, Offenbach, Eschborn, Friedrichsdorf und Bad Vilbel zu finden sind. Als Standorte kommen laut einem Myflexbox-Sprecher Supermärkte oder Tankstellen in Orten mit mehr als 5000 Einwohnern infrage. Das Unternehmen stellt die Hardware zur Verfügung, die Paketdienstleister für ein Jahr mieten (FAZ).
Myflexbox ist nicht der einzige Anbieter auf dem Markt. Auch die Deutsche Post DHL arbeitet an eigenen Universalpaketstationen namens „Deinfach“. Wie die FAZ ebenfalls berichtet, gibt es davon bisher nur wenige, doch das Ziel seien mindestens 1000 Stationen. DHL selbst plant, sein bestehendes Netz an Packstationen und Poststationen weiter auszubauen. Aktuell betreibt DHL 14.200 Packstationen und 800 Poststationen, an denen Kunden Pakete und Briefe empfangen und versenden können (FAZ).
Der Ansatz, Paketstationen für verschiedene Anbieter zu öffnen, gewinnt an Bedeutung. Wie Eurotransport.de berichtet, arbeiten bereits mehrere KEP-Dienstleister wie DHL Express, DPD, UPS, GLS, FedEx und die Österreichische Post mit Myflexbox zusammen. Online-Händler wie Zara und H&M haben die Option der Lieferung an eine Myflexbox integriert. Auch kleinere Logistikunternehmen und Online-Shops nutzen das Angebot. Neben dem Empfang von Paketen bietet Myflexbox auch die Möglichkeit, Retouren abzuwickeln und Pakete zu versenden (Eurotransport.de).
Die Kooperation mit DPD wird, wie DPD selbst in einer Pressemitteilung bekannt gab, ab Anfang 2025 auf ganz Deutschland ausgeweitet. Ein Pilotprojekt im Großraum Hamburg läuft bereits. DPD sieht in der Zusammenarbeit mit Myflexbox eine Ergänzung zu seiner bestehenden Out-of-Home-Strategie und der Partnerschaft mit GLS, mit der ein gemeinsames Paketstationen-Netzwerk aufgebaut werden soll (DPD).
Myflexbox sieht sich als neutralen Player im Markt, wie DEKRA.net unter Berufung auf die Aussagen von Myflexbox-Gründer Jonathan Grothaus berichtet. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Aufbau des Netzwerks und die Entwicklung der Software. Das schnelle Wachstum von Myflexbox in Deutschland und Österreich zeigt die steigende Nachfrage nach anbieteroffenen Paketstationen (DEKRA.net).
Die Myflexbox Paketstationen stellen eine Alternative zu den herkömmlichen, anbieterspezifischen Lösungen dar. Durch die Nutzung einer gemeinsamen Infrastruktur können Verbraucher ihre Pakete flexibler abholen und die Paketdienstleister ihre Logistikprozesse optimieren. Der Ausbau des Netzes und die zunehmende Anzahl an Partnern deuten darauf hin, dass anbieteroffene Paketstationen eine wichtige Rolle in der Zukunft des Paketversands spielen werden.
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