Nach der Amokfahrt in Mannheim am Rosenmontag, bei der zwei Menschen ums Leben kamen und elf weitere verletzt wurden, verbreiteten sich im Internet zahlreiche Falschmeldungen. Wie die F.A.Z. berichtet, kursierten unmittelbar nach der Tat gefälschte Polizeimeldungen, die vor einem „AMOK-Lauf“ und mehreren Tätern warnten. In diesen Meldungen wurde ein falsches Täterprofil verbreitet, das einen „dunklen Hauttyp“ beschrieb und sogar ein erfundenes Kfz-Kennzeichen enthielt. Diese Falschinformation verbreitete sich rasend schnell über soziale Medien wie X (ehemals Twitter), Threads und Tiktok.
Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, wurde der Täter, ein 40-jähriger Deutscher aus Rheinland-Pfalz, erst Stunden später von den Behörden identifiziert. In der Zwischenzeit wurden über Messengerdienste wie Whatsapp Sprachnachrichten verbreitet, die von angeblichen Augenzeugen stammten und von Schüssen und weiteren Attacken in der Rhein-Galerie Ludwigshafen berichteten. Diese Meldungen stellten sich als falsch heraus. Die Polizei Mannheim wies auf ihrem X-Account auf die offiziellen Meldungen im Presseportal der baden-württembergischen Polizei hin und gab später Entwarnung: Es gab keine Hinweise auf weitere Täter.
Auch nach der offiziellen Identifizierung des Täters kursierten weiterhin Falschmeldungen. So wurde, wie vom Standard berichtet, das Foto eines deutschen Personalausweises mit dem Namen einer Person arabischer Herkunft verbreitet, der fälschlicherweise als Täter dargestellt wurde. Dieses Bild wurde in einen Screenshot der Nachrichtenseite „Focus Online“ hineinmontiert, obwohl das Magazin nie darüber berichtet hatte. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, sollte durch diese Falschmeldung offenbar gezielt ein islamistischer Hintergrund suggeriert werden. Die Polizei Mannheim warnte auf X vor diesen „Fake News im Umlauf“ und forderte die Nutzer auf, diese nicht weiter zu verbreiten.
T-Online berichtete ebenfalls über die Verbreitung von Falschinformationen nach der Tat und die Warnung der Polizei vor Fake News. Der Artikel beschreibt die schnelle Verbreitung der Falschmeldungen über soziale Medien und die damit verbundene Verunsicherung der Bevölkerung. Der Artikel betont auch, dass der Täter nach Erkenntnissen der Polizei seine Opfer mit Absicht angesteuert hatte.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/amok-fahrt-in-mannheim-gefaelschte-sprachnachrichten-ueber-whatsapp-110334955.html
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.todesfahrer-von-mannheim-fakenews-sollten-verdacht-auf-einen-mann-mit-arabischer-herkunft-lenken.0b7e3ba7-9d30-406c-9b82-d37acef53067.html
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100619208/mannheim-auto-rast-in-menschenmenge-polizei-warnt-vor-fake-news.html
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/was-wir-ueber-den-taeter-von-mannheim-wissen,UeSGQ1Q