Reform der Schuldenbremse: Ein Überblick
Reform der Schuldenbremse: Ein Überblick
Die Diskussion um eine Reform der Schuldenbremse ist aktueller denn je. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, schlägt die Bundesbank eine Reform vor, um Bund und Ländern mehr finanziellen Spielraum angesichts der aktuellen Herausforderungen zu geben (SZ, 04.03.2025). Diese Meldung deckt sich mit den Informationen von Table Media, die die SZ in ihrem Artikel ebenfalls erwähnt.
Der Vorschlag der Bundesbank zielt darauf ab, die Neuverschuldung unter bestimmten Bedingungen zu erhöhen (SZ, 04.03.2025). Hintergrund sind die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD zur Finanzierung von Sicherheit und Infrastruktur.
Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Reform der Schuldenbremse. Während einige eine Lockerung der Regeln fordern, um Investitionen in Zukunftsprojekte zu ermöglichen, betonen andere die Bedeutung der Schuldenbegrenzung für die Stabilität der öffentlichen Finanzen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung schlägt beispielsweise eine pragmatische Anpassung der Schuldenbremse vor, die mehr Flexibilität bei gleichzeitiger Wahrung der Stabilität gewährleisten soll (sachverstaendigenrat-wirtschaft.de).
Ein weiterer Aspekt der Diskussion ist die Frage nach der Übertragbarkeit des deutschen Modells auf andere EU-Länder. Eine Studie von Ognian N. Hishow untersucht die Opportunitätskosten einer solchen Übertragung und kommt zu dem Schluss, dass diese in vielen Fällen politisch nicht akzeptabel wären (SpringerLink).
Bundesfinanzminister Christian Lindner plant laut einem Bericht von Politico eine Teilreform der Schuldenbremse, die mehr Flexibilität bei der Aufnahme von Schulden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ermöglichen soll (politico.eu, 16.12.2023). Lindner betont jedoch, dass er keine umfassenderen Änderungen befürworte, wie beispielsweise die Ausklammerung von Klimaschutzinvestitionen aus den Ausgabenbeschränkungen.
Ein von Yanis Varoufakis und Stuart Holland im Jahr 2011 vorgelegter Vorschlag sieht die Übertragung eines Teils der nationalen Schulden auf europäische Ebene vor, um die Schuldenkrise zu stabilisieren (yanisvaroufakis.eu). Dieser Vorschlag beinhaltet die Ausgabe von Eurobonds durch die Europäische Zentralbank (EZB), um Investitionen in ein europäisches Konjunkturprogramm zu finanzieren.
Ein Artikel des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) argumentiert, dass die Schuldenbremse eine Bedrohung für die Demokratie in Deutschland darstellt (wzb.eu, 18.03.2024).
Quellen
* https://www.sueddeutsche.de/politik/deutschland-die-bundesbank-schlaegt-eine-reform-der-schuldenbremse-vor-li.3213196
* https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/en/media/details/policy-brief-debt-brake-pressrelease.html
* https://link.springer.com/article/10.1007/s10272-011-0396-1
* https://www.politico.eu/article/christian-lindner-germany-plans-partial-reform-of-its-debt-brake/
* https://www.wzb.eu/en/article/why-the-debt-brake-is-a-threat-to-democracy-in-germany
* https://yanisvaroufakis.eu/wp-content/uploads/2011/04/ceb1-modest-proposal-2-2-6th-april-20111.pdf
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.